Review
Forces At Work - Straight
VÖ: 27. April 2012
Zeit: 53:41
Label: Hands Of Blue Records
Homepage: www.forcesatwork.de
Mit dem Albumtitel "Straight" haben sich Forces At Work wohl einen kleinen Scherz erlaubt, denn die Musik, die uns die Band hier bietet ist alles aber ganz sicher nicht geradlinig und direkt. Sie wildern praktisch in allen Extreme Metal-Stilen von Thrash über Death über Technical über Progressive Metal bis hin zu Hardcore und erschaffen aus all diesen Einzelteilen komplexe, vertrackte und technisch anspruchsvolle Songungetüme. Um sich in diesem Irrsinn zurecht zu finden, muss man der Scheibe schon ein paar Umläufe gönnen und etwas Zeit investieren. Diese Investition zahlt sich aber definitiv aus, da sich hinter den zunächst chaotisch anmutenden Gebilden vielschichtige Kompositionen verbergen. Nicht umsonst hat sich Victor Smolski von Rage des Könnens dieser Musiker bedient, um eines von Bachs Violinkonzerten für sein Soloalbum Majesty & Passion zu vertonen. Bei dieser Komplexität des Materials lässt sich dieses recht schwer beschreiben, denn die Palette reicht von filigranen Melodien bis zu gnadenloser Brutalität, von groovenden Moshparts bis zu wilder Raserei und dies sind nur ein paar Bestandteile der Musik, die sich mal eingängig, mal sperrig präsentiert. Aber um mal einen groben Anhaltspunkt zu geben: in den härteren Passagen scheinen immer wieder Meshuggah-Einflüsse durch. Als Anspieltipps empfehle ich die Songs "Nowhere", "Virtual Fuhrer" und "Sickness", um sich ein Bild davon zu machen welche Kräfte hier am Werk sind.
Unterstützt wird das Ganze durch eine klare und transparente aber dennoch druckvolle Produktion, die alle Fassetten dieser Truppe zur Geltung kommen lässt. Dass hier hervorragende Musiker bei der Arbeit sind, ist unnötig zu erwähnen. Daher war es auch mehr als passend, dass Forces At Work ihren CD-Release als Vorband von Animals As Leaders gefeiert haben.
Zugegeben, für diese Scheibe muss man sicher einen Hang zum Durchgeknallten, die Bereitschaft sich darauf einzulassen und Zeit mit bringen, aber dann kann man viel Spaß mit der Mucke haben. Einzig mit den cleanen Vocals komme ich streckenweise nicht so recht klar, was daran liegen mag, dass ich allgemein kein besonders großer Fan dieses Gesangstils bin. Fünf Punkte gibt's trotzdem, da es Forces At Work geschafft haben mir sogar eben jenen Klargesang an manchen Stellen schmackhaft zu machen.
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