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Human Thrash Machine - Our Darkest Nightmare

Human Thrash Machine - Our Darkest Nightmare
Stil: Thrash Metal
VÖ: 2012
Zeit: 44:29
Label: Eigenproduktion
Homepage: -

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Das Debüt der niederbayrischen Herrschaften von Human Thrash Machine ist nun also endlich erschienen! Es kommt zu mir ins Haus in Form eines liebevoll von Hand FALSCH beschrifteten (Our Darkest Nightmare's) selbstgebrannten Silberlings. Als Schmankerl wurde dieses Oeuvre in künstlerischer Vollendung mit einer Mano Cornuta, in Fachkreisen auch Pommesgabel genannt, verziert. Die Band hält mich wohl für einen Sammler von Unikaten.

Doch nun Spaß beiseite. Die Band bietet Thrash Metal der ganz alten Schule und orientiert sich nach eigenen Angaben an Bands wie Slayer, Destruction, Sepultura oder auch Deicide.
Das Werk beginnt mit einem einminütigen Intro, das mit "The Bad Dreams Begins" (da ist doch irgendwo ein 's' zuviel drin, oder?) betitelt wurde. Danach wird in elf Songs gedroschen, was das Zeug hält. Von "My Darkest Nightmares" über den "Chainsaw Killer" geht es in die "Total Depression", die einen schließlich die Frage stellen lässt "Is The Church Really Holy?".
Thematisch sind also schon mal alle Themen abgedeckt.

Musikalisch gesehen besteht die Platte aus einer bunten, baukastenartigen Mischung der zehn klischeehaftesten Thrash-Riffs, gepaart mit einem sehr holprig und unsauber gespielten Bumm-Tschack des Schlagzeugers. Da habe ich schon interessantere Thrash Metal-Bands gehört. Und vor allem bessere. Wer als Thrash Metal-Band erfolgreich sein will sollte entweder zu den ersten Bands des Genres gehören, sollte besonders gut sein, oder sollte eine neue Idee haben. Die erste Möglichkeit ist aus zeitlichen Gründen gestorben, bleibt also noch Klasse oder Kreativität. Am besten beides! Davon höre ich allerdings nicht viel.
In dem mit diesem Werk mitgelieferten Beipackzettel beschwert sich die Band, dass Olschool Thrash nicht mehr soo angesagt sei. Wenn ich da an Bands wie Gama Bomb, Warbringer, Suicidal Angels oder auch Dust Bolt oder Toxic Waltz denke, um auch zwei lokale Kapellen zu nennen, kann ich das nicht wirklich nachvollziehen. Diese Bands haben aber ihren eigenen, unverkennbaren Stil und/oder machen auf einem sehr hohen Level Musik. Vielleicht versteckt sich hinter dieser Erkenntnis der Schlüssel zum Erfolg...

Ein weiterer Punkt sind die Gitarrensolos. Von im wahrsten Sinne eintönigen und lustlosen Fiedeleien, wie unter anderem in dem Song "Blood Brothers", in dem gezeigt wird, dass der Gitarrist sehr schnell hintereinander den gleichen Ton spielen kann, bis hin zu Kerry Kingesken Atonalitäten und Dissonanzen ist einiges dabei, was zwar aufhorchen lässt, aber auch zu heftigem Kopfschütteln (nicht im Sinne von Bangen!) einlädt. Es klingt ein bisserl wie gewollt und nicht gekonnt.

Positiv aufgefallen ist mir der Gesang von Gitarrist Armin Wührmüller. Die Stimme passt sehr gut zur Musik und zum Genre im Allgemeinen. Ab und an driftet er zudem ins Growlen ab. Dies verpasst dem Album eine feine Death Metal-Würzung.

Die Songstrukturen sind an sich abwechslungsreich, die Jungs variieren zwischen melodiösen Parts, schnellen Thrash-Attacken und Mid-Tempo-Riffs. Man kann das Album durchhören, auch mehrmals hintereinander, ohne sich gleich komplett zu langweilen. Es ist ein sehr eingängiges Album, was dieser Band vor allem Live zugute kommen dürfte. Vieles klingt aber sehr stark nach "Wir bauen uns einen Thrash Metal-Song! Man nehme: ..." Es fehlt das gewisse Etwas, das mich dazu bringt, diese Band einer anderen Thrash-Kapelle, derer es ja zuhauf gibt, vorzuziehen. Mir geht einfach die schon angesprochene Kreativität und spielerische Klasse ab.

Die Produktion des Albums ist einigermaßen druckvoll und rumpelt stilecht. Sie erinnert mich stark an die ersten beiden Alben von Whiplash.

Insgesamt muss ich sagen, beinhaltet dieses Werk nichts Neues und überzeugt mich nicht. Live sind die Jungs sicherlich ein sehenswerter und ein spaßiger Haufen, da sie sehr enthusiastisch und von sich überzeugt zu sein scheinen.

Gast

2 von 6 Punkten

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