Review
In Aevum Agere - MMXI (EP)
VÖ: 10. Dezember 2011
Zeit: 26:52
Label: Eigenproduktion
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Bruno Masulli gehört nicht zu den Faulsten seiner Zunft, hat er zur Zeit doch gleich vier Pferdchen am Start. Der aktuellste Output kommt dabei von seiner Doom/Power Metal-Band In Aevum Agere. Die fünf Songs, die sich auf MMXI finden, sind alle ein Vorgeschmack auf das kommende Album The Shadow Tower und somit eine gute Gelegenheit, sich schon mal ein Bild vom Longplayer zu machen.
Auf MMXI präsentiert sich das Trio als Power Metal-Band mit Hang zum Doom und starken progressiven Einflüssen. Diese Mischung stellt einiges an Anspruch an den Hörer, besonders einfach zu konsumierender Stoff ist das Material nicht, dafür aber mit deutlicher Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert ausgestattet. Vor allem der progressive Faktor macht die Tracks zu Anfang etwas spröde, sperrig, und erschwert mir etwas den Einstieg in die EP. Gerade der blutleere Singsang in "Act Of Faith" nimmt dem Stück doch einiges an Stringenz und lässt es an diesen Stellen einfach nur belanglos dahinplätschern. Aber mit dem dritten Stück naht dann auch die Rettung vor der Mittelmäßigkeit, denn "The Last Farewell" ist eine tolle, gefühlvolle Halbballade, die eingängig und nachvollziehbar ist, aber nie ins Kitschige oder Schmalzige abdriftet. Die Stücke danach halten zwar nicht ganz das Niveau des CD-Highlights, weisen aber deutlich mehr Zug und Spannung auf als die ersten beiden Tracks.
Die Abmischung ist ganz in Ordnung, kann aber auch nicht verbergen, dass es sich hier um eine Eigenproduktion handelt. Recht trocken und bodenständig, glücklicherweise nicht künstlich nach Pro Tools klingend, aber auch nicht mit der ganzen Dynamik gesegnet, die eine große Produktion vorweisen kann, entwickelt die CD einen recht netten Underground-Charme. Handwerklich können die drei Bandmitglieder durchgehend überzeugen, die ganze Sache wirkt kompetent umgesetzt und präsentiert das Songmaterial auf angemessene Art und Weise mit einem Bruno Masulli am Mikro, der die Wandlungsfähigkeit seiner Stimme besonders beim Rauswerfer "Son Of Unknown" unter Beweis stellt.
MMXI braucht etwas, um in Fahrt zu kommen. Wer der Promo aber die dazu nötige Zeit gibt, bekommt eigenständige, durchaus anspruchsvolle Musik geboten. Und so bleibt es spannend, wie das endgültige Album denn ausfallen wird, Potential ist jedenfalls da.
Hannes
Ohne Wertung