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Craving - Craving

Craving - Craving
Stil: Melodic Death Metal
VÖ: 20. Januar 2012
Zeit: 45:42
Label: Apostasy Records
Homepage: www.cravingmetal.de

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Es ist nicht wirklich leicht, etwas Besonderes zu schaffen, vor allem nicht, wenn man sich in einem Feld versucht, das derzeit mehr als gut gefüllt ist. So braucht es schon etwas ganz Spezielles, um im Sektor des folkig-melodischen Todesmörtels aus der Masse herauszustechen. Die Niedersachsen von Craving können immerhin schon mal mit einer nicht alltäglichen Sprachenbandbreite aufwarten, finden sich auf ihrem Labeldebüt doch Songs in drei Sprachen.

Englisch gehört ja zum Genrestandard, aber auch mit deutschen Texten hat man noch nicht unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal zu bieten. Dass aber zusätzlich noch Russisch auf dem Longplayer geboten wird, macht die Sache dann doch interessant. Dies ist wohl Sänger/Gitarrist Ivan geschuldet, dessen Vorname zumindest zarte Hinweise auf seine Herkunft bietet. Aber Texte sind eine Sache, die Musik eine ganz andere. In dieser Hinsicht bieten Craving einen gefälligen Mix aus Melodeath, Black Metal und folkigen Einflüssen. Das Ergebnis klingt nach einer Mischung aus viel Ensiferum und ein wenig Abrogation (gerade bei den deutschsprachigen Titeln), nicht übermäßig originell, aber eingängig und nachvollziehbar. Dabei beweist die Band durchaus ein Händchen für einprägsame Melodien, die auch längerfristig im Ohr bleiben, schrammt aber an ein paar Stellen nur knapp am Prädikat "aufdringlich" vorbei. Aber sie schaffen es halt gerade noch, diesen schmalen Grat nicht zu überschreiten, genauso wie sie knapp davor stehen, mich mit dem anfangs zur Schau gestellten Hasenhoppel-Tempos unruhig werden zu lassen, dann aber gerade noch rechtzeitig auch mal den Fuß vom Gaspedal nehmen und eine etwas entspanntere Seite ihrer Musik zu präsentieren.

Instrumental zeigen sich die vier Musiker ihrem Liedgut durchaus gewachsen und punkten vor allem im Bereich der Gitarrenläufe, die des Öfteren wirklich mitreißend geworden sind. Dafür wirken die Drums zwar kompetent eingezimmert, klingen aber für meine Ohren etwas zu deftig getriggert. Gesanglich bietet Frontmann Ivan den üblichen Mix aus Growls und Gekeifen, lockert das Gesamtwerk aber auch durch geflüsterte Passagen recht ansehnlich auf. Klanglich wirkt die CD recht dynamisch, obwohl mir noch ein wenig mehr Druck aus den tieferen Tonlagen nicht unangenehm wäre. Der Umfang des Erstlings geht in Ordnung, aber das Artwork ist irgendwie verwirrend. Nun ja, vielleicht auch nur für mich...

Craving bieten auf ihrem Debüt nichts, was nicht schon einmal da gewesen wäre, bleiben aber innerhalb ihrer Genregrenzen recht unterhaltsam. Fans von Ensiferum & Co können hier ohne Bedenken zuschlagen, der Rest zumindest mal reinhören. Sehr solide, da gibt es schlechtere Möglichkeiten, sein Geld loszuwerden.

Hannes

4 von 6 Punkten

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