Review
Pyrrhon - An Excellent Servant But A Terrible Master
Nach der eher wenig beachteten EP Fever Kingdoms gibt's mit An Excellent Servant But a Terrible Master nun den ersten Langspieler von Pyrrhon. Zwar der Beschreibung nach im Death Metal verwurzelt, haben die New Yorker allerdings meiner Meinung nach nur noch im Entferntesten damit zu tun. Reicht die Palette der Einflüsse derer sie sich bedienen doch von Jazz, über Psychedelic bis zu - ja was eigentlich? Festlegen auf bestimmte Stile ist hier kaum möglich, scheint es doch so, dass auf An Excellent Servant But a Terrible Master so ziemlich alles verwurstet wurde was die Herren in die Finger bekommen haben. Und ja - das klingt nach dem ersten Durchlauf auch dementsprechend wirr und man tut sich höllisch schwer eine Art roten Faden in den Stücken zu finden. Hat man ihn bzw. die einzelnen Teile davon dann nach mehreren Anläufen endlich in all dem Chaos erspäht, offenbart sich langsam die Klasse der Musiker, die hier am Werk waren.
So werden die mühsam aufgebauten jazzlastigen Passagen urplötzlich von gewaltiger Raserei gesprengt nur um dann wieder zerstückelt aneinander gehängt zu werden und in noch unstrukturierterer und fataler Weise auf den Hörer zu wirken. Nicht einmal der Gesang bietet hier eine Art Konstante an der man sich großartig orientieren könnte, wechselt er doch permanent von hohen Screams zu tiefen düsteren Growls, wie man es vielleicht noch von Meshuggah kennt. Hinzu kommt außerdem, dass sich zwischen all dem Chaos trügerische Momente der Stille eingeschlichen haben. Diese einlullenden Passagen dienen allerdings nicht, wie man meinen könnte, der Erholung, sondern einzig und allein dem Zweck den Hörer total zu verunsichern und nehmen ihm letztendlich dann gänzlich die Hoffnung das verstehen zu wollen was er hier hört.
Und verstehen soll er wohl auch nicht. Wer das will ist hier definitiv an das falsche Album geraten - selbst nach längerer Dekonstruktion und Aufschlüsselung erschließt sich einem das Werk noch immer nicht vollständig, so vertrackt ist es. Aber lassen wir doch einfach das überaus treffende Outro das Gesamtwerk beschreiben:
"There is no harmony in the universe, we have to get augmented to this idea that there is no real harmony as we have conceived it - even the stars (that) appear in the sky look like a mess. And we have to become humble in front of this overwhelming misery and overwhelming formication, overwhelming growth and overwhelming lack of order."
PS: Humor scheinen die Herren von Pyrrhon auch noch zu haben - exakt 45:00 Minuten Spielzeit...
Wolf
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