Review
Morito Ergo Sum - Moonchild (EP)

VÖ: 07. November 2011
Zeit: 31:07
Label: Eigenproduktion
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Gut ein Jahr ist ins Land gegangen, seit Morito Ergo Sum mit ihrem quasi selbstbetitelten Demo eine erste musikalische Duftmarke setzen konnten. In diesem Jahr hat sich recht viel getan bei den Schweden, wurde aus dem Duo doch ein Quartett, wobei der Posten des Bassisten nicht nur einmal bekleidet wurde. Aber anscheinend hat sich nun ein als stabil zu bezeichnendes Line-Up zusammengefunden und beglückt uns mit einer Debüt-EP namens Moonchild.
Stilistisch hat sich im Vergleich zum Vorjahr so gut wie gar nichts getan, epischer Doom Metal ist das Gebot der guten halben Stunde. Die vier Songs schleppen sich tieftraurig, verzweifelt und doch wunderschön und spannend dahin, Melancholie pur, aber keineswegs weinerlich. Das ist guter Stoff, der fesselt, der fasziniert, der den Hörer dazu einlädt, die Augen zu schließen, den Kopf zurückzulegen und mit den Musikern auf eine Reise in die tiefsten Tiefen der Traurigkeit anzutreten. Selbst das Titel gebende King Crimson-Cover reiht sich nahtlos in diesen Reigen ein und bildet so den gelungenen Abschluss eines kurzen, aber intensiven Trips in die Düsternis.
Klanglich ist die Eigenproduktion recht gefällig geraten, aber das erwarte ich auch von derart majestätischer Musik, billiger Klang würde das Gesamterlebnis nicht nur schmälern, sondern mit Sicherheit komplett kaputt machen. Die neuen Bandmitglieder können ebenso wie die Stammbesetzung durchaus mit ihrem Handling des Instrumentariums glänzen und Walter Basiles Stimme erweist sich dem Material als durchaus gewachsen.
Was sich 2010 mit dem ersten Demo angedeutet hat, wird 2011 fast schon zur Gewissheit: Hier ist eine Band am Werk, die das Zeug hat, sich deutlich vom Genre-Durchschnitt abzusetzen. Mehr davon!
Hannes
Ohne Wertung