Review
Ogen - Black Metal Unbound (EP)
Also ich bin erst mal vorsichtig, wenn eine neue Band solche Größen wie Emperor oder Opeth als Referenzbands heranzieht. Erst recht, wenn es sich streng genommen noch nicht einmal um eine Band, als vielmehr um ein Projekt handelt. Die Italiener (Hartagga - Vocals, Guitars, Bass, Keys / Daniele Valseriati - Drums) haben sich im letzten Jahr zusammen gefunden um ihre Version/Vision des Black Metals aufleben zu lasssen.
Um es gleich vorweg zu nehmen: die Vergleiche mit Emperor sind durchaus berechtigt. Denn was anfänglich gesunde Skepsis war, ist nun Begeisterung gewichen. Ogen verstehen es, den Hörer mit abwechslungsreichen Songs, die sich hauptsächlich im Midtempobereich aufhalten, von der ersten Sekunde an zu fesseln. Vor allem, wenn scheinbar aus dem Nichts Melodien auftauchen, in einen mächtigen Groove übergehen, und dann langsam wieder verschwinden ("Black Tusk Retaliation"). Da fragt man sich freudig: was kommt wohl als nächstes? "Crest Of The Forgotten" beginnt wesentlich flotter, schraubt dann aber das Tempo nach unten und wartet mit leichten Disharmonien auf, die sich jedoch lückenlos in die vorhandenen Melodien einfügen. Verträumt steigt man in "As A Leaden Sun Shineth Upon" ein, ehe auch hier das Tempo angezogen wird. Doch schon nach kurzer Zeit kehrt man zur Verträumtheit des Anfangs zurück. Und hier gibt es dann auch einige der wenigen klaren Gesangspassagen der EP.
Ogen verstehen es wahrlich, komplexe Songs einfach wirken zu lassen. Ich bin gespannt, wie sich Ogen über die Länge eines kompletten Albums schlagen werden, diese EP lässt Großes erhoffen.
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