Review
Grimskunk - Skunkadelic (2-CD)
Seit 1988 gibt es die kanadische Band Grimskunk, die hierzulande vermutlich weit weniger bekannt ist, als in ihrer Heimat. Das könnte sich mit der nun veröffentlichten Liedersammlung Skunkadelic ändern. Auf zwei CDs mit einer Gesamtspielzeit von knapp zwei Stunden erhält der Hörer eine breit gefächerte Auswahl aus der bisherigen Diskografie der Band, die zugleich bestes Zeugnis von der Unberechenbarkeit der beteiligten Musikanten ablegt. Denn in ihren Songs verwursten die Kanadier vielleicht nicht alles, aber verdammt viel dessen, was einem an Musik so unterkommen kann. Da trifft Mainstream-Punk, wie man ihn von Bad Religion oder Green Day kennt, auf Genre übergreifendes, das sich in den 90ern prima als Crossover hätte vermarkten lassen. Da trifft Reggae auf 70er Psychedelic Rock. Da trifft World Music auf Tex-Mex und wenig später auf russische Folklore im Humppa-Rhythmus.
Zu guter Letzt werden die zugehörigen Liedtexte dann auch noch in unterschiedlichen Sprachen vorgetragen - also auditives Multikulti, nicht selten auch mit politischem Hintergrund.
Auf dieser verrückten Odyssee quer durch die Musiklandschaft mag sich zwar manch eine lässige Nummer verbergen, man findet aber auch allerhand nicht wirklich Spektakuläres, mal ganz davon abgesehen, dass man das wilde Hin und Her mögen muss. Eine gewisse Weltoffenheit ist bei Grimskunk also unbedingt erforderlich. Um nun einen ersten Eindruck von diesem grimmige Stinktier zu bekommen, bietet Skunkadelic sicher den perfekten Einstieg. Langjährige Fans der Band, die die Studioalben bereits besitzen, werden in der aufwändig gestalteten Compilation im Digi-Pack mit dickem Booklet eine Ergänzung ihrer Sammlung finden.
Ohne Wertung