Review
Galskap - Kleriker Des Wahnsinns
Aus Bremen erreicht mich dieser Rundling. Galskap wurden 2003 gegründet und haben bislang zwei Demos 2004 und 2006 veröffentlicht, eher das Debutwerk Manifest Der Verdammnis 2008 das Licht der Welt erblickte. Ursprünglich als Black Metal-Projekt ins Leben gerufen hat man das musikalische Spektrum im Laufe der Zeit um einige Facetten erweitert. Von Besetzungswechseln blieb man auch nicht verschont, lediglich Grimmschlag (Vocals) bildet hier eine Konstante, wurde das Album ansonsten in einer anderen als der derzeit aktuellen Besetzung eingespielt.
Die Basis bildet nach wie vor Black Metal, der sich jedoch stark an einer Ausrichtung a la Nocte Obducta (R.I.P.) oder Agrypnie orientiert, die einem auch immer wieder mal während des Hörens in den Sinn kommen. Dabei kann ich noch nicht einmal genau sagen, woran das genau liegt... liegt es am deutschsprachigen Gesang, an den Songstrukturen, an der Art der Texte oder an der teils vielschichtigen Zusammensetzung der Songs? Wahrscheinlich von allem etwas. Galskap sind jedenfalls um reichlich Abwechslung bemüht, es werden alle Geschwindigkeitsbandbreiten ausgiebig ausgenutzt und auch bei den Vocals wird nicht mit Variation gegeizt. Leider gehen jedoch die geflüsterten Vocals des Openers "Katharsis 3331" zum Anfang etwas im Sound unter, was schade ist. Das folgende "Es" wird über weite Strecken rein instrumental beherrscht und endet nach einem kurzen Blastgewitter in ruhigen Klängen. Die melancholische Melodieführung bei "451 F" lässt einen aufhorchen, der Song ist in der ersten Hälfte gut treibend arrangiert, danach geht diese Atmosphäre bei angezogenem Tempo leider etwas verloren. Dafür gibt es eine abgewandelte Version des Songs am Ende der Scheibe noch einmal als Hidden-Track zu hören.
Wie bereits erwähnt schwebt der Vergleich zu den oben genannten Bands stets über Galskap, Fans der Genannten sollten Galskap jedoch mal ein Ohr leihen.
Bleibt abzuwarten, wohin die musikalische Reise beim nächsten Album geht, hat der Labelinfo nach auf Kleriker Des Wahnsinns doch Fatal (Gitarre, Bass) das meiste komponiert, ehe er die Band verlassen hat.
Vorheriges Review: Straight Line Stitch - The Fight Of Our Lives