Review
Split Heaven - Street Law

VÖ: 29. April 2011
Zeit: 37:56
Label: Pure Steel Records
Homepage: www.splitheaven.net
Queretaro ist eine der bedeutendsten Industriestädte in Mexiko. Wie ihren NWOBHM-Urvätern scheint Split Heaven daher das Gen der Arbeiterklasse früh eingepflanzt worden zu sein und wie bei jenen wird alles, was damit zusammen hängt, in Traditional Metal - roh, angriffslustig, energiegeladen - umgesetzt. Street Law heißt die neue Scheibe von Eligio Valenzuela (Voc.), Armand Ramos (Git.), Pedro Zelbohr (Git.), Tommy Roitman (Drums) und Taii Hernandez (Bass) und passt selbstredend wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge ins Anforderungsprofil, um bei Pure Steel unter Vertrag genommen zu werden.
Die Anleihen sind jedoch recht vielfältig. Denn es lassen sich nicht nur Vergleiche zu Traditionalisten wie Savage oder Grim Reaper ziehen, sondern beispielsweise auch und vor allem zu den ersten beiden Veröffentlichungen aus dem Hause Helloween (der ersten EP und Walls of Jericho). Der Opener "Time Warrior" dröhnt mit ähnlicher Power ins Gebälk wie einst "Judas" oder "Murderer", womit Split Heraven also durchaus auch attestiert werden kann, im Melodic Speed Metal, gespielt in seiner ursprünglichen Form beheimatet zu sein. Fein, fein. Sänger Eligio liegt, was seine Tonlagen bzw. seine Stimmfarbe anbelangt, dazu auf einer Linie mit dem guten Kai Hansen oder Christian Logue von Savage Grace, wobei ein weiterer unübersehbarer Einfluss zur Sprache kommt. Nummern wie der Titeltrack oder das mit exzellenten Doppelaxt-Soli ausgestattete "Road To Nowhere" atmen US-Metal. Und, um eine letzte Referenzband zu nennen, bei Songs wie dem genialen "Servants Of The Night" oder der nicht minder starken Abschlussnummer "The Devil Isn't Fool" fallen einem sogleich Shok Paris (vornehmlich wie diese auf Go For The Throat klangen) ein. Doch Split Heaven kopieren nicht. Hier wird ein eigener Stilmix zusammen gezimmert und dabei individuell die Flagge der Tradition hoch gehalten. Wer noch nicht überzeugt ist, der höre sich einfach die Abschlussnummer "The Obscure" an, in der der Speed und die Power kombiniert mit heraus ragenden technischen Fähigkeiten der einzelnen Musiker wunderbar zur Entfaltung kommt.
Richtig starke Platte, die gar keinen Exotenbonus benötigt, um beim traditionell orientierten Publikum und darüber hinaus Anklang zu finden. Daumen hoch und den Evil dazu!
Fuxx
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