Review

Oh ja, da haben sich zwei wahre AOR-Größen zusammen getan, um über AOR-Heaven ein paar gemeinsam geschriebene Tunes unters Volk zu bringen: Sänger Joseph Williams, der dieses Jahr mit Toto, mit denen er 1986 bzw. 1988 die beiden Klassiker Fahrenheit und The Seventh One aufnahm, quer durch Europa unterwegs sein wird, und der Gitarrist/Songwriter Peter Friestedt, bekannt für die beiden Westcoast-Alben LA Project (2002) und LA Project II (2008). Schlicht Williams Friestedt betitelt beherbergt das Album neun Songs, die sich an der Grenze AOR/Melodic Rock und ausgesprochener Soft Rock befinden und bei deren Aufnahmen sich beide Künstler auch für die Produktion verantwortlich zeigten.
Heraus zu heben wäre der sonnige Opener im Format gemäßigter Journey-Nummern "Swear Your Love", ausgestattet mit einem fix ins Ohr gehenden Chorus, bei dem Chicago-Sänger Bill Champlin die Backing Vocals beisteuerte (genauso wie bei einigen anderen Nummern), und sich so ein Wechselgesang zum mit-der-Zunge-Schnalzen entwickelt. Darüber hinaus das mit einem urbanen Anstrich versehene "Where To Touch You", das in Totos End-80er-Phase verweist, das von wunderbaren Piano-Leads getragene und mit hörenswerten Gitarren-Soli verzierte Instrumental "Going Home", das an Survivors "Is This Love" erinnernde "Stay With Me" und die Abschlussballade "Letter To God", in der Williams noch mal seine Extraklasse, in einen Song einzutauchen und die ihm innewohnenden Emotionen stimmlich optimal einzufangen, unter Beweis stellt. Dürfte sogar der Höhepunkt der Scheibe sein.
Runde Sache. Zuckersüße Melodien, songwriterisch, gesanglich und instrumental fein in Szene gesetzt. Allerdings ohne irgendwelche Ecken und Kanten; und auch großartige Überraschungsmomente bleiben aus, sodass am Ende vier Punkte drunter geschrieben werden dürfen.

Fuxx

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