Review
Torchbearer - Death Meditations
Lange Jahre ist es still geworden um Torch Bearer, satte fünf Jahre ist es her, seit Warnaments in meinem CD Schacht rotierte. Nun ist es also soweit, das dritte Album dieser schwedischen Recken liegt vor. Heraus gekommen ist wieder einmal ein Konzeptalbum, diesmal über das Buch Hagakure - the way of the samurai.
Und ich muss zugeben, dass ich nach den ersten Hördurchläufen nicht so recht wusste, was ich mit Death Meditations anfangen bzw. wo ich es einordnen sollte. Denn das Album mutet bisweilen doch etwas befremdlich und auch etwas wirr an. Doch mit jedem weiteren Hördurchlauf kommt immer mehr Licht ins Dunkel, auch wenn sich nicht alle Songstrukturen erschließen lassen. Der Opener "The Momentum" (nach dem Intro "Portals") prescht noch gut nach vorne los, doch schon beim nachfolgenden "Coffin-Shaped Heart" wird der Hörer auf eine Probe gestellt. Diverse Tempowechsel, gewollte Dissonanzen und progressive Rhythmik werden hier geboten, und auf einmal durchbricht ein hochmelodischer Melodiebogen die Blast-Attacken. Erst nach und nach erschließt sich einem das anfängliche Chaos. Überhaupt sind diese plötzlich auftauchenden Melodien das Markenzeichen auf Death Meditations. Gerade eben stellt man sich auf aggressives, teils ungestümes Riffing ein, und plötzlich taucht wie aus dem Nichts ein melodischer Refrain auf. Das für mich beste Stück hört auf den Namen "At Takao River". Ein psychedelisch anmutender Beginn läutet diesen Midtemposong gut ein, ehe ein zäher Groove das Zepter in die Hand nimmt und den Song mit Nachdruck in die Gehörgänge trägt. Doch genug der Ruhe, bereits das Eröffnungsriff von "Severings" gibt die nächste Marschrichtung vor: Highspeed wie er im Buche steht. Nach dem ruhigen Gitarrenzwischenstück "In The Shadow Of Leaves" startet der Titelsong wieder melodisch durch. Ein Riff, das jeder Power Metal-Band gut zu Gesicht stehen würde, doch schlagartig werden härtere Töne angeschlagen.
Hier geht es rauf und runter, teils auch drunter und drüber. Es braucht schon seine Zeit, bis man sich in den Songs dieses Death/Thrash-Albums zurecht gefunden hat.
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