Review
Guns Of Moropolis - In Dynamite We Trust
Ha, na das macht doch mal Freude. Nicht aus den verstaubten Prärien um das Fort Laramie (hatte ich als Kind, gibt's immer noch, kaufen, Männer) stammen die drei Rabauken, sondern aus Schwaben, und dass da die größten Revoluzzer herkommen, ist ja seit einiger Zeit sattsam bekannt.
Was die drei Herren da fabrizieren, bezeichnen sie selbst als Metalbilly: eine fesche Mischung aus Metal und Rockabilly, die sich durch schneidige Grooves, feiste Rhythmen und ein gehöriges Maß an Selbstironie auszeichnen. Schon die Namensgebung und der Titel machen hier die Marschrichtung klar, Spaß ist angesagt in Nummern wie "In Dynamite We Trust" (wunderbare 80er-Schlagseite), "Robert The Hero" und "Roy's Party". Dass das alles nicht so radikal neu ist wie man auf dem Waschzettel tut, dürfte mal klar sein: mehr als einmal lugt hier eine gewisse dänische Kombo um die Ecke, die sich ebenfalls durch eine explosive Mischung aus Johnny Cash-Vibes und metallischen Riffs eine achtsame Fangemeinde erknödelt hat - Volbeat sind natürlich die Champions in dieser Ecke, aber das heißt ja nicht, dass es auch neuere Beiträge zum Genre geben darf.
So richtig punkten können die Herren in Sachen Gesang: Fronter August Paulsen (wahrscheinlich der verlorene deutsche Bruder von Michael Poulsen [Sänger und Gitarrist bei Volbeat - Kara]) überzeugt durch ein umfassendes Spektrum und beherrscht das teilweise fast schon stilisierte, ironische überzogene Klarorgan genauso wie die manchmal angesagte zerfetztere Schrammelstimme.
Die Kompositionen können mit wenigen Ausnahmen durchaus überzeugen, so dass wir gerne an der Saloonbar rumhängen, bis diese Herren wieder mal vorbeireiten.
Vorheriges Review: Gernotshagen - Weltenbrand