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Ravencult - Morbid Blood

Ravencult - Morbid Blood
Stil: Black Metal
VÖ: 18. März 2011
Zeit: 39:33
Label: Hells Headbangers
Homepage: www.ravencult.net

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"... das Wort Verwesung, das Wort Verfaulprozess, das Wort Diluvismus ausrufend, habe er auf einmal von einer durch die Geräusche in seinem Gehirn noch viel größeren Verwüstung in seinem Kopf als an den Ufern der Ache unten gesprochen. ‚Hier in meinem Kopf‘ hatte der Saurau gesagt, ‚handelt es sich tatsächlich um eine unvorstellbare Verwüstung.‘" (aus Thomas Bernhards "Die Verstörung")
Wenn solche mentale Verwüstung, Verstörung, die Vorstellung einer sich im letzten Stadium der Verwesung befindenden Menschheit eins zu eins Musik umgesetzt werden kann, die beim Hören wiederum Assoziationen zu ihren Imaginationsursprüngen hervor ruft, dieses eine ganze Platte lang durch gehalten wird und dabei immer wieder technische Klasse der Überbringer der fatalen Botschaft aufblitzt, dann kann man mit Fug und Recht von einer perfekten Black Metal-Scheibe sprechen. So erweist sich Morbid Blood der Griechen Ravencult als eine die dunkelsten Abwege des Feindbilds Mensch auslotende Höllenfahrt in Richtung einer Leere, bar jeder Hoffnung für den Homo Sapiens als zum Scheitern verurteilte Spezies. Einer von Satan höchst selbst inszenierten Naturkatastrophe gleich rollen die zehn Songs über den Hörer hinweg und lassen denselben mit offenem Mund, allein mit sich selbst und - ja - VERSTÖRT zurück.
Wir sprechen hier von Stücken, die wie der den Abzug lösende Opener "Sacrilege Of Death" auf selten gesehene Art und Weise allen Frost der frühen norwegischen Black Metal-Bewegung mit der offen zutage liegenden Brutalität solcher Acts wie Dark Funeral, Marduk oder auch Krisiun und bitterbösen Thrash-Blitzen, wie sie auf Slayers Show No Mercy oder Future Warriors von Atomkraft zu finden sind, verbinden. Letzteres wird vor allem im Titelstück, "With Hunger In Eyes" und "Sworn To The Unspoken Oath" augenscheinlich, wobei die Thrash-Versatzstücke im schwarzmetallischen Gesamtarrangement der besagten Tracks ideal aufgehen. In "Snakes Crawls" oder "Hail Revenge" zeigen Linos (Voc.), Stefanos (Git.), S (Bass) und der Sessionmusiker Maelstrom, dass musikalische Verwüstung durchaus mit im Dienste der Intention eingesetzten, technisch-hochqualitativen Fähigkeiten zusammenhängt, denn nur im Tempo des Teufels auf den Punkt genau vorgetragene Riffsalven und Blastbeats tun weh, rütteln auf und vermögen ins bodenlos Schwarze tendierende Verwerfungen der kollektiven menschlichen Konstitution zu vermitteln. Dem gesellt sich beispielsweise in "Winds Of Damnation" und "The Gates Of Bloodshed" (wobei hier sogar für einige Teile geltend Vergleiche zu Melechesh angebracht sind) jene kaum zu beschreibende, implizite und latent zum Ausbruch gebrachte Bösartigkeit, wie sie wohl kaum irgendwo in "reinerer" Form als auf Mayhems De Mysteriis Dom Sathanas zu finden ist. Aus dem Gesagten lässt sich unschwer schließen, dass bei aller überfallartigen Wucht der Platte als Ganzes innere Diversität herrscht, jedoch eine solche, die Widersprüche in einer übergreifenden, einzigartigen Einheit subsumiert.
"Getöse beherrsche ihn. Sein Gehirn (‚Einbruch von Wasser in seit Urzeit Ausgetrocknetes?‘) ..., qualvoll als für die ganze Menschheit missbrauchte Membran, in der diese Geräusche (‚Eine Verwandlung dessen, was ist, in ein anderes, das sein wird?‘) immer gewesen sind," Black Metal!

Fuxx

6 von 6 Punkten

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