Review
Haeiresis - Transparent Vibrant Shadows
VÖ: 20. Januar 2011
Zeit: 49:51
Label: Inferna Profundus Records
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Wow, das ist ja mal wirklich kranker Stoff, der mich hier aus Litauen erreicht. Ursprünglich vor gut zehn Jahren "gegründet" (kann man das bei einem ein-Mann-Projekt eigentlich so sagen?) dauerte es immerhin satte acht Jahre bis zum ersten musikalischen Lebenszeichen in Form einer Split. Nun, drei Jahre später, ist es nun also an der Zeit für das Debut.
Ob sich das Warten gelohnt hat, darf jedoch bezweifelt werden. Haeiresis zelebriert eine nur schwer verdauliche Mixtur aus Industrial, Black, Progressive und Experimental-Klängen, die dem Hörer einiges abverlangt. Vor allem Geduld, und davon reichlich. Denn selten habe ich so ein wirres Klanggebilde gehört wie hier, so gänzlich ohne auch nur den Ansatz eines roten Fadens. Breaks, wirre Tempowechsel, Blastparts und reichlich Dissonanzen bestimmen hier das Bild, eingebettet in einen sterilen, klinischen Sound ohne jegliche Seele. Vor allem die Blastparts klingen so, als hätte man Angelo Sasso mit dem Duracell-Hasen genetisch vereint und dabei zuviel Acid und Speed in die Venen gepumpt. "Gekrönt" wird das Ganze von extrem verzerrten Vocals, die eigentlich nur als Rauschen wahrnehmbar sind.
Keine Ahnung, wer sich dieses Sammelsurium freiwillig antun möchte.