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Circle Of Bards - Tales

Circle Of Bards - Tales
Stil: Celtic Folk
VÖ: 21. Februar 2011
Zeit: 33:53
Label: Electrum Productions
Homepage: www.circleofbards.pl

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Und so begab es sich zu einer Zeit des absoluten Friedens, dass sich mehrere fahrende Sangesmannen des Abends um ein lauschiges Lagerfeuer versammelten und sich gegenseitig mit ihrem althergebrachten Liedgut erfreuten. So lange schon waren die Zeiten der Not und des Kampfes vergangen, dass nur noch freudige Themen die Darbietung der Fahrensleute bestimmten. So begann der Rote Barde den Liederzirkel mit einer Ode an den immerwährenden Frieden, der von der Schönheit der Lande zeugte und dem Großmut der Bewohner dieser Gebiete. Dieser Jubelgesang ward vom Gelben Sänger noch gesteigert, indem er sich des Großmutes des edlen Herrschers Dominik des Weisen annahm und der Gerechtigkeit seiner Rittersleut. Doch auch der Blaue Dichter konnte...

So könnte das Buch zur hier besprochenen Scheibe anfangen. Ist das langweilig? Fehlt euch da etwas? Und wenn ja: Was genau fehlt da? Spannung? Handlung? Überraschung? Nun, wenn ihr danach sucht, könnt ihr mit dem Lesen hier aufhören, denn so etwas hat Tales nicht zu bieten. Circle Of Bards ist das Projekt von Mariusz Migalka und soll laut Promo-Info Fans von Blackmore's Night oder der akustischen Seite von Blind Guardian ansprechen. Nun zähle ich mich zu beiden Gruppen (was auch der Grund war, warum ich mich um diese Rezension bemüht hatte), aber viel weiter von den tatsächlichen Gegebenheiten könnte die Aussage der Werbemaschinerie kaum entfernt sein. Denn besagte Referenzkünstler verstehen sich darauf, ihr Material abwechslungsreich zu gestalten und mit Spannungsbögen zu versehen. Die Songs hier sind aber vor allem eines: sterbenslangweilig! Über die ganze Spieldauer hinweg passiert genau gar nichts, alles plätschert total harmonisch und beschwingt vor sich hin und nach spätestens drei Minuten stehen die Vitalfunktionen des Hörers ob der gebotenen Leichtigkeit völlig still. Dies kann bei einem auf punktuelle Höchstleistung getrimmten Beamtenkörper wie dem meinen zu akutem Atemstillstand führen, nicht, weil es so schlecht wäre, sondern weil wegen des vertonten Zuckergusses alle lebenswichtigen Körperfunktionen heruntergefahren werden, um in die musikalische Nichtigkeit eintauchen zu können. Hier haben wir es mit dem musikalischen Gegenstück eines Romanes von Marion Zimmer Bradley zu tun, bei dem die einzige Frage, die sich dem Protagonisten stellt, die ist, welchen Weg er zum alljährlichen Tanzfest nehmen soll: Den über die sanft geschwungenen Hügel, bei dem man einen wunderschönen Blick auf das wunderschöne Schloss mit seinem wunderschönen Festschmuck hat oder den an der wunderschönen Bucht entlang, bei dem man den wunderschönen Untergang der wunderschönen Sonne genießen kann. Selbst ein Lied wie "Fighting The Dragons", der zumindest vom Titel her Hoffnung auf etwas mehr Leben in der Songstruktur macht, stellt sich als einschmeichelndes Stück heraus, bei dem der Kampf maximal mit Wattestäbchen ausgetragen wird.

Also nee, beim besten Willen: Gegen das seichte Geplätscher hier ist selbst Jethro Tulls "Bouree" purer Grindcore. Aber eins muss ich der CD zu Gute halten: Ich habe die perfekte Verwendung dafür gefunden! Seit vorgestern rotiert sie nämlich im CD-Player meiner Schlümpfe und verrichtet ihr Werk als Schlafmusik gar wunderbar. Es dauert keine fünf Minuten und Papa kann sich ganz entspannt zurücklehnen, weil die Brut schon weggedämmert ist. Das ist allerdings der einzige Einsatzzweck, der mir jetzt dafür einfällt...

Hannes

1 von 6 Punkten

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