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Earth Flight - Blue Hour Confessions

Earth Flight - Blue Hour Confessions
Stil: Progressive Dark Rock/-Metal
VÖ: 04. Februar 2011
Zeit: 45:03
Label: Recent Records
Homepage: www.earth-flight.com

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Wenn man so will, haben die aus Nürnberg/Bamberg stammenden Earth Flight in Bezug auf den Veröffentlichungstermin ihres neuesten Opus Blue Hour Confessions mit dem strengsten Winter seit langem richtig Glück gehabt, denn nur allzu gut passt die Schwere und Melancholie der Kompositionen zur grau-weißen Tristesse dieser Tage, wenn auch der Sänger der nach einem Song der amerikanischen Pentagram betitelten Combo Tobias Brunner in einem Statement im Promo-Sheet relativierend eingreift: "Es ist zwar ein melancholisches Album, das aber auch Lichtblicke offen lässt, was auch für die Texte gilt. Es ist wichtig, sich selbst nicht zu verlieren, denn aus Melancholie kann man so viel Kreativität schöpfen, das hat schon Schiller getan." Ergo: der nächste Sommer kommt bestimmt oder in den Worten des Weimarer Klassikers:
"Jede irdische Venus ersteht, wie die erste des Himmels, / Eine dunkle Geburt aus dem unendlichen Meer; / Wie die erste Minerva so tritt mit der Ägis gerüstet / Aus des Donnerers Haupt jeder Gedanke des Lichts." (Friedrich Schiller, Das Glück)
Im flotten Rhythmus beginnt Blue Hour Confessions mit "I By The Light Of The Moon". Doorsche Dissonanzen prägen das (Klang-) Bild, allerdings dürfen sich Earth Flight durchaus den Stempel Metal anheften, denn nicht erst im toll arrangierten Chorus scheinen Wegzeichen in Richtung Anathema oder gar Nevermore durch. Im anschließenden "Noonday Demon" (toller Titel!) gefällt vor allem das Wechselspiel zwischen akustisch gehaltenen Strophen im Muse-Stil und den abrupt einbrechenden Gitarren-Wänden (die allerdings noch etwas mächtiger hätten produziert werden können) zum (Quasi-) Refrain hin.
Dass die Kompositionen nicht zuletzt auch etwas von Psychotic Waltz (v.a. von Into The Everflow) haben, zeigt sich teilweise in der Solo-Arbeit von Gitarrero Andreas Blendinger in Tracks wie "Dead Heads - A Love Song?" (auch Tool-Dramatik in den vertrackten Rhythmen spielt hier mit hinein) oder dem sehr gelungenen "Tideland" (mit flächigen Porcupine Tree-Flanger-Gitarren-Effekten und coolen Echo-Vocals unterlegt); aber auch in der Stimmfarbe Brunners, die der von Devon Graves (Deadsoul Tribe, Psychotic Waltz, The Shadow Theory) recht ähnelt.
Definitiv eine Scheibe, die man sich in Gänze zu Gemüte führen sollte, lediglich das etwas zugänglichere "Other Side Of The Rings" könnte man als Anspieltipp heraus picken. Die Vocals werden wohl nicht jedermanns Sache sein, manchmal fehlt hier auch der nötige Druck, dafür schafft es Brunner die verschiedenen Stimmungen der Songs gesanglich variabel zu transportieren und kompositorisch ausgereift ist Blue Hour Confessions allemal, so dass sogar knappe fünf Punkte drin sind, denn gravierende Schwächen sind kaum auszumachen und ein weiterer Vorzug wäre, dass sich Earth Flight nicht ohne Weiteres einem bestimmten Genre zuordnen lassen, sondern einen ganz eigenen Weg konsequent zu gehen wissen. Nicht schlecht, nicht schlecht.

Fuxx

5 von 6 Punkten

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