Review
Undercroft - Evilusion
Das nenn ich mal Einsatz: da die Chancen auf internationale Beachtung in Chile für zu gering eingestuft wurden, nisteten sich Undercroft kurzerhand erst in Schweden und danach in Deutschland ein. Kein ungeschickter Zug, landete die Band dadurch bei Tiefdruck, bei denen jetzt das 2002 erschienene, vierte Album der Truppe, Evilusion, mit zusätzlichen Bonustracks und Liveaufnahmen wiederveröffentlicht wurde.
Und dieses Album hat es durchaus in sich, erinnert es doch frappierend an Sepulturas Chaos A.D.-Zeiten. Im Gegensatz zu eben diesen Brasilianern, die seit Jahren den geschundenen Leichnam ihres einst glorreichen Namens entweihen, haben Undercroft noch die nötige Energie und Power (manche nennen es "Eier"), um eine druckvolle Platte zu machen. Mal vehement stampfend, mal wild rasend prügeln sich die Chilenen durch elf herrlich straighte und wunderbar simple Songs, die auch dezente Death Metal Anleihen oder Einflüsse aus Slayerwerken der jüngeren Vergangenheit nicht missen lassen. Noch besser als das eigentliche Album gefallen mir jedoch die drei neuen Songs, die als Bonustracks den Weg auf das Plastik gefunden haben. Noch höher ist der Death Metal-Anteil, noch besser kommt der eigene Sound der Jungs zur Geltung, mit noch mehr Anlauf springen einem die Wutausbrüche ins Gesicht. Fantastisch! Wenn das nächste Album so wird, wie es diese Lieder vermuten lassen, können wir jetzt schon mit einem kleinen Juwel rechnen. Bis dahin komme ich mit Evilusion aber bestens aus und vergebe optimistische und erwartungsvolle vier Zähler.
Erinc
Vorheriges Review: God Among Insects - World Wide Death