Review
Helvetets Port - Man With The Chains (Mini-LP)
Ganz im Stile von Veröffentlichungsstrategien, die in den 80ern Gang und Gäbe waren, füllen die schwedischen Traditionalisten von Helvetets Port die zeitliche Lücke zwischen ihrem 2009er Longplayer Exodus To Hell und der bereits in Arbeit gebrachten neuen Fulllength mit einer Mini-LP, betitelt Man With The Chains. Produziert wurde der Drei-Tracker von Onkel Andersson in den Göteborger RH Studios und ist auf 500 Exemplare limitiert - 150 in gelbem Vinyl und 150 in schwarzem (wie sehen die restlichen 200 dann eigentlich aus?). Die Band rund um Witchfinder (Voc., Git.) und Inquisitor (Bass) bewegt sich auf Man With The Chains auf den bereits mit Exodus To Hell eingeschlagenen Pfaden und wie schon an den Pseudonymen ersichtlich sind diese mit traditionellen Metal-Steinchen gepflastert. Elixir, evt. Dragonslayer und von der neueren Garde Metal Inquisitor können dabei als Referenz gelten.
Den Anfang macht dabei "Crusaders Must Ride", das recht holprig aus den Boxen scheppert. Nicht nur wurde die Produktion hier auf Anfang 80er-Amateur-Niveau runter gefahren, nein, auch die Tempi-Wechsel wirken oftmals alles andere als sauber gespielt und der Witchfinder liegt mehr als einmal einen Halbton neben der Spur. Da gefällt der Titeltrack schon ein wenig besser, da hier wenigstens der Refrain im Ohr bleibt und der Groove der Strophen streckenweise schiebt. Rund wirkt aber auch diese Nummer kaum. Das anschließende "Lightning Rod Avenger" nimmt zwar recht schnell Fahrt auf und bietet ein paar lustige Rhythmus-Wechsel, krankt aber ebenfalls an der (sorry) furchtbaren Produktion (das gar nicht so schlechte Gitarren-Solo kommt leider völlig verwässert rüber) und erneut den Vocals. Oft passt die Silbenzahl bzw. die Tonlänge nicht zur musikalischen Umgebung und auch hier ist der eine oder andere Ton einfach falsch.
Fans der Band werden sich das Teil wohl holen, alles in allem wirkt Man With The Chains aber wie ein unüberarbeiteter Schnellschuss, der sich mit Ach und Krach ans Drei-Punkte-Ufer rettet. Schade, hätte man sich mehr erwartet; mal sehen, ob die Schweden mit dem anstehenden neuen Output eine Schippe drauf legen können.
Fuxx