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Mr. Big - What If

Mr. Big - What If
Stil: Hard Rock
VÖ: 21. Januar 2011
Zeit: 47:11
Label: Frontiers Records
Homepage: www.mrbigsite.com

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Selten wurde eine Band so auf einen Song reduziert, wie es im Falle von Mr. Big nach dem Megaerfolg von "To Be With You" geschah. Darüber wurde völlig vergessen, dass Eric Martin (Voc.), Paul Gilbert (Git.), Billy Sheehan (Bass) und Pat Torpey (Drums) alles andere als eine Balladen-Combo waren, sondern eine großartige Hard Rock-Band, deren Mitglieder ihre herausragenden Einzeltalente zu einem unikaten Sound zusammen schweißen konnten, und so solche Alben wie Mr. Big (1989), Lean Into It (1991), Bump Ahead (1993) und Hey Man (völlig unterbewertet; 1996) entstanden, die allesamt als L.A.-Hard Rock-Klassiker bezeichnet werden können. Nach dem Ausstieg von Gilbert und den beiden mit Ritchie Kotzen aufgenommenen Scheiben Get Over It (2000) und Actual Size (2001) folgte der Split und die Musiker verfolgten ihre jeweiligen Solo-Karrieren bis zum letzten Jahr, das die Reunion von Mr. Big in Original-Besetzung feiern durfte... und dieses mit einem klasse Comeback-Album, das nahtlos dort anschließt, wo das Quartett mit Hey Man Ende der Neunziger aufgehört hatten.
What If also (so der Titel)! Ein Hingucker ist schon das Cover mit einem mittig platzierten, geflügelten Schwein und auch Starproduzent Kevin Shirley trägt mit einem glasklar und "warm" produzierten Gesamtsound (von der so oft kolportierten Shirley-Sterilität ist hier nix zu bemerken;) zum Gelingen des Neustarts bei. Allem voran ist es aber das Songmaterial, das überzeugt und der Wille der Beteiligten, ihre Fähigkeiten in den Dienst der jeweiligen Nummer zu stellen, ohne dabei gänzlich - vor allem in Paul Gilberts Fall - auf Soloeinlagen, die nicht kopierbar sind, zu verzichten. Das Anfangsstück "Undertow" rockt erdig nach vorne, lebt von einer schiebenden Bassline seitens Sheehans und hat gleich einen Mörderrefrain zu bieten, bei dem alle Anhänger der L.A.-Szene der späten 80er mit der Zunge schnalzen werden. "American Beauty" erinnert danach sehr an Van Halens "Hot For Teacher" - Sheehan hat auch lange genug zusammen mit Diamond Dave gezockt -, doch anschließend gibt es mit "Stranger In My Life" eine wunderbare Halbballade, die alles zu bieten hat, was Mr. Big ausmacht: perfekte Rhythmusarbeit, Gefühl pur im Gitarrensolo und Eric Martin in Bestform, dessen Stimme die Jahre nix, aber auch gar nix anhaben konnten. Toll!
"Nobody Takes The Blame" gefällt mit einem indianisch anmutenden Grundbeat und einer Purple der Coverdale-Ära-Schlagseite und zeigt deutlich, dass wir es mit einer (immer noch) hart rockenden Formation im besten Sinne zu tun haben, was auch für "Once Upon A Time" oder den Stampfer "I Won't Get In My Way", in dem sich Gilbert streckenweise richtig austoben darf, gilt. Neben "American Beauty" haben es in "Around The World" (in den Strophen mit Led Zep-Querverweisen) und "Still Ain't Enough For Me" (Extraklasse!) weitere schnittige Uptempo-Stücke auf die Platte geschafft und der Schlussakkord "I Get The Feeling" vermittelt sowohl sonnigen L.A.-Esprit als auch eine The Who-Grundstimmung.
Was soll man da noch sagen als Comeback geglückt und willkommen zurück. Gut, dass diese Band sich zur Reunion entschlossen hat, denn ohne Mr. Big war die Hard Rock-Landschaft definitiv ärmer. Man darf auf weitere Großtaten hoffen.

Fuxx

5 von 6 Punkten

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