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Procession - Destroyers Of The Faith (LP)

Procession - Destroyers Of The Faith (LP)
Stil: Doom Metal
VÖ: 08. Dezember 2010
Zeit: 45:59
Label: High Roller Records
Homepage: -

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Das Jahr 2010 meint es mit uns Doomfreunden wirklich gut. Egal ob einheimische Bands wie Doomshine, Mountain Throne oder Mirror Of Deception oder internationale Künstler wie The Wizar'd, Carpilla Ardiente, Cauchemar, Thunderstorm, Apostle Of Solitude, Briton Rites oder Against Nature und noch zig weitere. Jede Scheibe dieser aufgezählten Namen ist für sich eigenständig und hat das wohlbehütete Platzerl in jedem Haushalt der Slow Motion redlich verdient. Dazu werden die meisten Veröffentlichungen in diesem Genre auch dem schwarzen Gold zugeführt, was der Vinylologe wohlwollend nickend zur Kenntnis nimmt.

High Roller werfen Destroyers Of The Faith der Chilenen Procession als auf 600 Stück begrenzte LP, wahlweise in schwarz (400) oder rot-schwarz (200), inklusive eines Textblattes unter die lechzende Meute. Schon lange wartet der eingefleischte Fan auf neues Futter seiner Lieblinge. Und was soll ich sagen? Er wird definitiv nicht enttäuscht. Nein, der Fan bleibt von den schweren Geschützen fassungslos getroffen und glückselig nach Luft schnappend zurück. Sich mächtig aufbauende Riffberge unter wolkenschwerem Himmel türmen sich vor dem Hörer auf, man sieht die Welt mit anderen Augen und doch gibt es einen Hoffnungsschimmer. Felipe und seine Mannen beweisen, dass man sich mit den leider verblichenen Reverend Bizarre mittlerweile ganz locker auf Augenhöhe befindet. Der Sound ist erdig natürlich, die Drums hauen in die Magengrube, klingen dabei sehr natürlich. Hier spielt ein Mensch, was vor allem bei den Beckenanschlägen und der Hi-Hat gut rauszuhören ist. Die Gitarren sägen breit und zielsicher, darunter knüpft der Bass seine songdienlichen Figuren und Akkordfolgen. Tempo braucht hier niemand, jeder der fünf Songs jenseits der Siebenminutengrenze bohrt sich langsam ins Hirn und nimmt mit auf die Zerstörungstour.

Völlig egal dabei welches Lied ertönt. Alle packen zu, da sitzt jede Note, die sich wie ein ausgehungerter Vampir im Blutrausch festbeißt. Somit gibt es kein Entkommen bei "Tomb Of Doom", dem etwas flotteren Titelsong, dem episch mächtigen "White Coffin" oder einem schweren "The Road To The Gravegarden". Besser kann man diese Kunst des Heavy Metal nicht interpretieren. Hier sprechen die Instrumente zum Hörer. Meine Fresse, völlig ergriffen schreibe ich diese Zeilen und weiß nicht, wie man das Kunstwerk adäquat beschreiben kann ohne auch nur Superlative dafür zu verwenden. Mehr Doom geht nicht. Das ist es, was jede dieser Richtung zugewandte Nase hören will. Was heißt will, nein, muss, diese Scheibe ist ein Lehrbuch. Sollte einem Außerirdischen die Schönheit, Anmut und Würde des Metal aufgezeigt werden, so nimmt man dieses Album.

Zeitgleich ist dieser Meilenstein des Doom über Doomentia auf CD erhältlich, die mit derselben Tracklist aufwartet. Hier muss jeder, der sich auf die Grundlehre des Doom bezieht, unwillkürlich zugreifen. Das ist mächtig, erhaben und so absolut ergreifend, ein unfassbares Sammelsurium an Glücksgefühlen. Der perfekte Soundtrack zum harten kalten Winter. Ein Soundtrack, der uns ein entrücktes Lächeln auf das Antlitz zaubert. Schöne neue Welt. Kaufen, Kerzen an und huldigen!

Siebi

6 von 6 Punkten

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