Review
Coppelius - Zinnober
VÖ: 29. Oktober 2010
Zeit: 54:08
Label: F.A.M.E. Recordings
Homepage: www.coppelius-band.de
Nur eineinhalb Jahre nach dem grandiosen und wegweisenden Tumult!-Album sind die Berliner Kammer-Coreler Coppelius mit einem neuen Werk zurück. In der Zwischenzeit hat sich auch viel getan, denn man hat sich vom Geheimtipp zum echten Highlight entwickelt und bespielt immer größere Hallen. Damit das ja auch so bleibt, haut nun Zinnober voll auf die Pauke.
Dass das sympathische Sextett in der Szene immer noch einzigartig ist, beweisen sie mit ihrem Eröffnungs-Doppelpack "Diener 5er Herren" und "Der Handschuh". Erste Nummer ist eine eingängige Hommage an sich selber und dürfte von nun auch der Live-Opener sein. Hier beschreibt Sänger Bastille seine Rolle in der Band und musikalisch wird dies mit einem astreinen Mix aus Cello-Metal und Punk unterstrichen. "Der Handschuh" dreht sich um Duelle und dementsprechend heftig fällt hier die Musik auch aus! Verzerrtes Cello und Kontrabass, welche die doppelläufigen Klarinetten-Soli hervorragend unterstützen.
Doch Coppelius können noch härter und so kommt mit "Risiko" eines der härtesten Lieder der Bandgeschichte und erinnert von der Dramatik her an Gruppen wie Eisbrecher und sogar etwas an System Of A Down.
Das Besondere an der Band ist nicht nur die außergewöhnliche Instrumentation, sondern auch, dass die Jungs ein unheimliches Gespür für tolle Texte haben und so kann man sich recht schnell in den tollen Lyrics verlieren.
Coppelius haben es geschafft, dem starken Tumult!-Album einen nahezu ebenbürtigen Bruder zu erschaffen und so dürfte jeder Fan an Zinnober seinen Gefallen finden. Hier wird musikalische Vielfalt geboten, tolle Klarinetten-Soli und Melodien, hervorragende Dichtung und einfach der unvergleichliche Humor der Truppe.
Basti
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