Review
Vision - Vision (25th Anniversary Edition)
VÖ: 26. September 2010
Zeit: 37:33
Label: Born Twice Records
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Auf die Anfangstage der Southern Christian-Rocker Vision wurde bereits im Review zu deren Debut Mountain In The Sky eingegangen. Die von Rocco Marshall angeführte Combo unterzeichnete 1985 einen Deal mit Heartland Records, woraufhin fünf Stücke der Erstveröffentlichung neu eingespielt wurden: Die Rocker "Dynamos" und "Lord Is My Joy", das atmosphärisch gehaltene und mit Jethro Tull-Anleihen versehene "Dedicated", die Ballade "Soldier's Song" und das hymnische, etwa auf einer Linie mit John Cougar Mellencamps "I Need A Lover" (1979) liegende "Old Man". Nicht mehr mit von der Partie war indes Lynyrd Skynyrds Basser Leon Wilkeson, der von Martin Tomlinson ersetzt wurde. Billy Powell (ebenfalls von Skynyrd) bediente aber seinerseits immer noch die Tasten. Für das selbstbetitelte Album Vision, das nun von Born Twice Records neu aufgelegt wurde, komponierte das Sextett darüber hinaus fünf weitere Nummern.
"Standing On The Rock" erweist sich hierbei Hybrid aus Gospel (man höre sich die "additional screams" aller zur Aufnahmezeit greifbaren Leute an) und Southern Hard Rock, der jedoch auch einige recht progressive Instrumental-Abschnitte vorzuweisen hat, wobei Powells Piano-Solo hervor sticht. "Don't Say It's Over" beherbergt einfallsreiche, flott vorgetragene zweistimmige Gitarren-/Key-Soli und lässt sich einigermaßen mit alten Styx-Songs der härteren Machart vergleichen. Ruhig zunächst akustisch-balladesk erschallt anschließend "Psalm 23" - gespickt mit Bibelzitaten. Ein großartiger Song, der in seinem Verlauf einen viel Power und Energie versprühenden Spannungsbogen kreiert und in dem Marshall seine wohl beste Gesangsleistung abliefert. "You Are My Only Lord" kehrt dahingegen wieder zu erdigen Southern-Riffs zurück und überrascht mit virtuosen Drum-Breaks und Gitarren-Licks. Abschließend wird mittels "You're The One" im Rock n' Roll-Stil etwa eines Little Richard nochmals deutlich darauf hingewiesen, wo die Grundintention bei Vision zu suchen wäre. Nämlich im Versuch, das Wort Jesu Hard Rock-verpackt zu verkünden.
Unterm Strich liegt mit Vision ein recht kurzweiliges Southern Rock-Album vor, auf dem jedoch nicht stur lediglich Genre-Zutaten neu angemixt werden, sondern Stilvielfalt groß geschrieben wird, was der Scheibe auch noch 25 Jahre nach ihrer Ersterscheinung eine gewisse Frische zu verleihen weiß. Remastered und mit Liner Notes von keinem Geringeren als Steve Holland (Molly Hatchet) dürfte Vision also auch heute zahlreiche Anhänger finden. Durchaus hörenswert.
Fuxx
Ohne Wertung
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