Review
Scumpies - Wenn Alles Brennt
Wenn alles brennt, dann ist an der Zeit für das dritte Album der Bremer Punk-Musikanten Skumpies. Das beginnt zunächst ganz ruhig und friedlich mit entferntem Donnergrollen und traurigen Pianoklängen. Doch kaum hat der Opener und zugleich Titeltrack seine ersten Runden im Schacht gedreht, wird es laut und aufmüpfig und der Hörer weiß sogleich, was ihn während der kommenden 16 Stücke erwartet: melodischer und hymnischer Punkrock, fein rausgeputzt und tiptop produziert. Gleich diese erste Nummer klingt richtig fetzig, punktet durch starke Melodien, macht Lust auf mehr und setzt zugleich die Messlatte für all das Kommende ganz schön hoch.
Gut - diesen hohen Level können die vier jungen Musiker nicht durchgehend halten. Aber viele der Stücke sind eingängig und unkompliziert genug, um es in den Äther zu schaffen. Und wenn wir schon von Punkrock im Radio sprechen, kommt man an den Ärzten ja nicht vorbei. Verglichen mit denen klingen die Skumpies doch eine ganze Ecke schneller, heftiger und v.a. cooler. Das liegt wohl auch daran, dass der eine oder andere Flirt mit Hardcore-Elementen nicht außen vor gelassen und zwischendrin auch durchaus dreckig ins Mikro gekreischt wird. Als Entschädigung braucht man auf balladeske Momente allerdings nicht zu verzichten.
In textlicher Hinsicht werden obligatorische Punk-Ansichten vertreten. So sparen die Bremer nicht mit plakativer und egalisierender Gesellschaftskritik. Sie liefern also das, was die Zielgruppe hören und mitsingen will, jedoch ohne zu nerven oder den Bogen zu überspannen.
Gelegentlich wünscht man sich vielleicht einen Tick mehr Abwechslung. Das Resultat garantiert aber für eine knappe Stunde unterhaltsamer Musik, an der junge Rebellen ihre Freude haben dürften.