Review
Irminsul - Irminsul
VÖ: 15. Juli 2010
Zeit: 40:28
Label: Purity Through Fire
Homepage: www.caveofirminsul.se
Nach den beiden Demo-CDs Vinterskalder und Urberg hat die schwedische Band Irminsul nun glücklicherweise in Purity Through Fire ein Platten-Label gefunden, über das ihr selbst betiteltes Debüt vertrieben werden kann. Es wäre auch eine Schande gewesen, wenn dieses wertvolle Kleinod skandinavischer Folklore in metallischem Gewand ein Schattendasein hätte fristen müssen. Denn die fünf Musiker - zwei Damen und drei Herren - wissen, wie man unbeschwerte und mitreißende Musik komponiert. Getragen werden die acht Lieder plus Intro von Ida Gudmundsons Violine, die einen Großteil der sanften Melodien liefert und gleichzeitig den Part der Lead-Gitarre übernimmt, wenn ihr Kollege an den Saiten nicht zu einem seiner ausgiebigen Solos ausholt. Ergänzung findet das metallische Standard-Instrumentarium ferner durch allerlei Perkussionswerkzeuge, Flötenklänge und Maultrommel. Sie harmonieren wunderbar mit dem vielseitigen Vortragsstil der rein schwedischen Lyrik in angenehmem Klargesang, schwarzwurzeligem Krächzen, Growls und einer bezaubernden Frauenstimme.
So entstehen friedlich-folkloristische Hymnen, wie "Urberg", "Midvinterblot" und "Vakaren" oder Tanzbares, wie das (finn-)trollige "Vigridslätt", die allesamt auch gleich als Anspieltipps genannt seien. Im Grunde kann man sich diese Selektion allerdings ersparen, denn Minderwertiges bekommt man auf diesem Album nicht zu hören. Gut - gesanglich könnte sich Frontmann Robin Lövenhamn noch steigern und auch die Produktion hätte einen Tick satter ausfallen können. Aber gemessen am überzeugenden Resultat sind das nur Bagatellen. Das komplette Album darf man sich großzügiger Weise auf der MySpace-Seite der Band anhören. Wer nun trotzdem gewillt ist, den einen oder anderen Taler zu investieren, wird mit einer dezenten Booklet-Gestaltung voller skandinavischer Natur-Fotografien entlohnt. Außerdem verdienen es die Musiker, dass man ihnen diesen Respekt für ihr kreatives Schaffen entgegenbringt. Genre-Freunde können bei dem vielseitigen Album wirklich bedenkenlos zugreifen.
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