Review
Liferide - Liferide (MCD)
Nachdem die Schweizer Hardcore-Kapelle Solid Ground ad acta gelegt wurde, verspürten die beiden Spieler Martin (Gitarre, Bass) und Roman (Schlagzeug) zwar das Bedürfnis auch weiterhin zusammen zu musizieren, ihr neues Projekt sollte aber andere Pfade beschreiten, als bislang Solid Ground. So klingt die Gitarrenarbeit auch stark nach 80er-Thrash-Metal ganz im Sinne der frühen Slayer und wurde konsequenter Weise mit dieser gewissen punkigen Leck-mich-am-Allerwertesten-Attitüde versehen. Emile Mustaers von der Band State Of Mind entpuppte sich schließlich als geeigneter Sänger, der den Songs mit seiner Stimme dann doch wieder eine ordentliche Schippe Hardcore-Feeling mit auf den Weg gegeben hat. Die neue Band nährt sich also gleichermaßen aus beiden Genres und pendelt zwischen Nostalgie und aktuellem Trend.
Für die erste MCD ließen die Musiker schließlich ein aufwändiges und detailverliebtes Cover anfertigen. Die Verpackung in einem dieser neuen Jewelcases mit abgerundeten Ecken macht zudem jede Menge her. Leider schaffen es die fünf Songs auf dem zugehörigen Datenträger dann aber nicht einmal auf eine Spielzeit von 15 Minuten. Die ersten beiden Stücke "Abandoned Future" und "Enemy" machen auch richtig Spaß, sind schnell, eingängig, das eine etwas schneller und angepisst, das andere mit Pit-tauglichem Groove ausgestattet. Leider entgleiten die folgenden drei Nummern dann immer mehr in Richtung Durchschnitt und können keine besonders positiven Eindrücke hinterlassen. Die Produktion gibt keinen Grund zum Meckern und auch die Handarbeit verdient Respekt. In Sachen Songwriting sollte sich die Band vor ihrem ersten Longplayer aber noch steigern.