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Eternal Reign - The Dawn Of Reckoning

Eternal Reign - The Dawn Of Reckoning
Stil: Power Metal
VÖ: 06. August 2010
Zeit: 57:17
Label: Pure Steel Records
Homepage: www.eternal-reign.com

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Eternal Reign gibt es noch. Eigentlich hatte ich nach dem für mich eher durchwachsenen letzten Werk Forbidden Path vor gut fünf Jahren nicht mehr mit einer neuen Scheibe des Bremer Sextetts gerechnet. Pure Steel leiten nun die Labelgeschicke, was mittlerweile ein nicht zu unterschätzendes Qualitätsmerkmal darstellt. Dann mal rein ins Vergnügen mit The Dawn Of Reckoning. Die Vorfreude ist groß.

Los geht es nach einem Vorgeplänkel namens "Drowned" mit "Beyond The Black", das KEIN Cover des Metal Church-Classics aus dem Jahr 1984 ist. Verhaltene Keyboards, darüber die hohe kraftvolle Stimme von Sänger Dirk Stühmer. Das Schlagzeug ist gelinde gesagt sehr Plastik. Wer steht auf solchen Beckensound? Zisch links, zosch rechts, da hat die Software alles Menschliche kaschiert. Igitt! Nach guten sechseinhalb Minuten ist das Schwarze überstanden. Die "Lords Of Chaos" übernehmen ab jetzt. Der Gesang ist wirklich gut, das Midtempo okay, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass etwas fehlt. Das Salz in der Suppe, ein Überraschungsmoment im Song, eine feine Bridge oder eben ein grooviger catchender Part. Halt, beim zweiten Solo wird das Tempo kurz angezogen und die Klampfe brät ordentlich. Aber es bleibt die Tatsache, es fehlt leider der Pepp oder meine Ohren sind dem Sound nicht gewachsen. Alles zu brav, zu bieder, vor allem mit der Bezeichnung Power Metal habe ich Probleme. Wo ist die Power geblieben? Im Mix untergegangen? Live klingen die Jungs wirklich nach Power, auf Platte fehlt mir dieses Gewürz.

Aber hoppla, "Shadows Of The Past" widerlegt all mein Lästern, das hat Spielfreude und Esprit. Spritzig hüpfen zu Keyboard und riffenden Gitarren die schnellen Drums ins Gesicht. Leider wird nach 47 Sekunden und mit Einsetzen des Gesangs wieder ins Midtempo umgeschwenkt. Der Song entwickelt sich im Verlauf ganz gut und stellt einen ersten Höhepunkt dar, die Gangshouts passen, der formidable Gesang reißt das Stück nach oben. "Emptiness Devours" beginnt balladesk, schlägt aber in einen Powergroover um, der trocken stampft und endlich Kraft frei setzt. Jetzt geht es endlich los mit der Power, oder? Ja, wenn das Tempo angezogen wird oder die Soli einsetzen. Dann ist das feiner Stoff, aber der Rest? Genauso bei "Forgotten Sunrise". Die schreddernden Riffs sind extrem geil, aber bei der Bridge will man mit 70er-Jahre-Rainbow-Reminiszenzen wohin? "The Beast Within" ist der erste und einzige Song, wo man das Etikett Power Metal, ohne mit der Wimper zu zucken, anheften kann. Schnell, eingängig, die Stärken der Gitarre und am Mikro ausgereizt, so muss das sein. "Devil And Daughter" hat dann leichte Sinner-meets-Primal Fear-Schlagseite, ganz okay aber nichts Aufregendes.

Auch nach mehrmaligem Hören der Scheibe, hintereinander sowie zeitversetzt als auch im Zufallswiedergabemodus, mal zu Regen, mal zu eitel Sonnenschein, mal laut, mal leise, es bleibt ein fader Beigeschmack wie schon beim Vorgänger. Es glänzt zum Teil, jedoch leider nicht durchgehend goldig. Das trifft für fast jeden Song zu. Hervorzuheben ist der starke Gesang und die brillant solierenden Sixstrings. Die Keyboards könnte man getrost in die Tonne kippen. Wirken irgendwie als Kleister, der jedes Soundloch stopfen soll, was aber gar nicht vonnöten wäre. The Dawn Of Reckoning klingt insgesamt zu brav und wiederum leicht bieder. Wer Stygma IV auf Schlaftablette benötigt, der wird hier fündig. Schade, denn ich wollte sie doch gut finden... Fans keyboardverwässerten Power Metals ohne Power sollten sich mit der Scheibe beschäftigen, ich greife lieber zur neuen Striker oder der immer noch starken letzten Lanfear, soll es um einen adäquaten stilistischen Verwandten gehen. Das nächste Mal darf einer der Kollegen ran, mich hat die Band nicht verdient.

Siebi

2 von 6 Punkten

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