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Babylon Mystery Orchestra - The Godless, The Godforsaken And The God Damned

Babylon Mystery Orchestra - The Godless, The Godforsaken And The God Damned
Stil: Sakraler Gothic Hard Rock
VÖ: 21. Mai 2010
Zeit: 50:48
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.babylonmysteryorchestra.com

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Oha, da haben wir mal aber einen hehren Anspruch. Dieser Herr hier (denn das namentlich benannte Orchester ist eher eine Ein-Mann-Veranstaltung) nimmt nichts anderes für sich in Anspruch, als die mahnende, kritische Stimme zu sein, die allen und jeden aufs Korn nimmt und nicht Fragen stellt, sondern Antworten gibt, stets gegen Konventionen vorgeht und so den ursprünglichen revolutionären Sinn der Rockmusik zurückbringt. Ah ja, alles bestens, solange wir bis zur Sportschau wieder daheim sind, ok?

Dieser weltweise Philosoph namens Sydney Allen Johnson ist seit 2002 am Start und hat bereits einige Publikationen unterm Gürtel, darunter das Debut Divine Right Of Kings (Kritik an Amerika, Kirche und vermutlich auch Polyester-Auslegeware) und den Zweitling On Earth As It Is In Heaven (hier ging's gegen die Rockmusik selbst - oho).

Zentral sind nach eigener Auskunft die Lyrics, um die dreht sich alles, daher gibt es als Dreingabe ein fettes Booklet und - auf der Website - weiterführende Essays. Thematisch geht es dieses Mal nicht um ein durchgängiges Problemfeld, sondern um das Leid der Welt an sich: die NASA, Abtreibungen, Che Guevara, Morde, Finanzkrise - um den legendären Gunter Gabriel zu zitieren, "Hier kriegt jeder sein Fett". Gepost wird in predigerhafter Manier, als Südstaatengeneral, aber immer mit mahnendem Blick - mehr als ein einmal erinnert der Kollege an einen Wanderprediger, der in einem Kaff im Südosten der USA den Weltuntergang beschwört. Wobei er seinen Ansprüchen textlich nicht ganz gewachsen ist: zu platt wirken seine Attacken oft, um wirklich zu treffen.

Schön belehrt machen wir uns nun doch auch mal an die Musik, und das ist - geht man nach dem Meister - eine Mischung aus Gothic, Metal und Doom, die von einer Stimme begleitet wird, die oft gerne an die Sisters Of Mercy erinnern würde. Und haben wir hier den passenden apokalyptischen Sound? Nein, meine Freunde, geboten wird eine Kellerproduktion, bei der durchaus beherrschbare Riffs auf Endlosschleife wiederholt werden und der Drumcomputer vor sich hin töggelt, ohne auch nur eine Variation zu bringen. Nur der halbwegs annehmbare Sound rettet das Unterfangen vor dem Totalausfall. Unterschiede sind in den Songs kaum auszumachen, das kommt alles gleichförmig und uninspiriert daher. Tut nicht weh, aber reißen tut das nix.

Vielleicht wäre die Idee mit dem Wanderprediger gar nicht so schlecht. Die musikalische Großkarriere dürfte nicht stattfinden.

Holgi

2 von 6 Punkten

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