Review
One On One - Demo 2010
VÖ: 15. Mai 2010
Zeit: 14:11
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.oneononehc.de
Thrash plus Metal plus Core. Hard plus Rock. Aber definitiv weder Metalcore, reiner Hardcore oder Thrash, geschweige denn Hard Rock. Ein Stil-Sammelsurium zusammen gepuzzelt aus diversen Einflüssen springt einem vom neuesten Demo der Schwaben One On One an. Im nach diversen Besetzungswechseln gefundenen Line-Up Nobbi als Röhrer, Shouter und vor allem Sänger, Joe als Gitarrero, Daniel als Tieftöner und Andi als Schlagwerker wird das Demo 2010 als Appetit-Happen auf das noch dieses Jahr folgende Album Blood Is The New Black unters Volk gebracht. Seit 2005 ziehen die Jungs durch die Lande und teilten sich die Bühne bereits mit namhaften Acts wie Terror, Ignite und Murphy's Law. Die erworbene Routine ist den vier Songs anzumerken: reifer Sound (von Joe angemixt) und variable Song-Aufbauten, durchsetzt mit Lyrics, die nicht selten die eine oder andere sozialkritische Spitze beherbergen.
Den Beginn ziert "Age Of The Masquerade", das mit schweren, düsteren Akkorden, fast doomig beginnt und sich im Fortgang zum Ritt durch testamentarische Thrash-Landschaften und bleierne Untiefen, in denen sowohl Querverweise zu Solitude Aeturnus als auch und vor allem Arch Enemy zu Burning Bridges-Zeiten aufblitzen - Letzteres, da Nobbi nah am Organ Johan Liivas liegt. Der zweite Track "Cannonfodder" nimmt seinen Anfang ganz ähnlich in Doom-Bereichen, erweist sich danach jedoch als Uptempo-Bolzen, in dem sich One On One "caught in a mosh" zeigen, in dem aber auch bisweilen die Hardcore-Wurzeln der Band a'la gemäßigte Agnostic Front zum Tragen kommen - lediglich das Ende wird zu abrupt gesetzt, da man nach einem vermeintlichen Zwischenteil mit Sirenengeheul, "Kanonen-Schlägen" und Sprechgesang eigentlich darauf wartet, dass die Nummer noch mal Fahrt aufnimmt...
Tune 3: "Dawn Of The Doom". Wilde Shouts leiten anfangs über in einen straighten Rocker, der auch unter dem Banner Horror Punk (vgl. The Other, Grave Robber) segeln könnte, wäre da nicht die mit vertrackten Breaks und Jump-Parts durchzogene zweite Hälfte des Songs, die etwas wirr daher kommt. Vom Gesamteindruck her steht er daher in Kompaktheit seinen Vorgängern ein wenig nach. Die Gitarren-Arbeit lässt jedoch nichts zu wünschen übrig und schiebt ordentlich. Am Schluss zeigt der Rezensenten-Richtomat aber wieder deutlich nach oben: "The Vow Of Chastity" bietet Cro-maktische Riff-Wände, Vocals im Stile Henry Rollins' und ein hübsches Melodie-Solo.
Hier scheint eine Combo tatsächlich eine Nische zwischen den verschiedensten Genres gefunden zu haben. In punkto Eigenständigkeit sehr lobenswert. Soundtechnisch hätte evt. der Bass-Mix eine Nuance mehr Druck verdient gehabt, die durchaus formidablen Bass-Läufe und -Linien gehen teilweise unter. Die Songs selbst bleiben (bis auf streckenweise "Dawn Of Doom") recht schnell im Ohr und so wird am Ende des Tages eine Vier+ verteilt. Der Einfall, Bierdeckel und Einkaufstaschen (!) mit dem Band-Logo dem Demo anzuhängen, gefällt dazu! Man darf auf die "Vollbedienung" gespannt sein.
Fuxx