Review
Musica Diablo - Musica Diablo
Mit Arise haben Sepultura in meinen Ohren eins der besten Thrash-Alben aller Zeiten veröffentlicht. Einige Jahre später nach dem Ausstieg von Max Cavalera kam der rüde Absturz, der nicht unbedingt mit dem Einstieg von Derek Green in Zusammenhang steht. Wieso jetzt Sepultura und Derek Green? Ganz einfach, weil der farbige Hüne auch bei Musica Diablo in Lohn und Brot steht und seine Sache, nämlich den Gesang, souverän und ausdrucksstark meistert.
Das Drumherum ist dann eine schon fast modische Erscheinung, denn hier regiert relativ stumpfer old school Thrash Metal, der sich an Bands wie Slayer, Exodus, Kreator oder auch jüngeren Bands wie Municipal Waste, National Suicide und Konsorten orientiert. Hier werden also keine Gefangenen gemacht, die Musik ist summa summarum recht schnörkellos. Fesch wird simpel aber effektiv nach vorne gerifft, soliert und geprügelt. Darüber thront die recht ausdruchsstarke Stimme von Derek, der mir hier wirklich gut gefällt. Schade allerdings, dass die Songs trotz fast jugendlich anmutendem Eifer und handwerklicher Qualiät nicht über ein gesundes Mittelmaß hinauskommen. Das liegt zum einen am dauerhaft hohen Tempo zum anderen am durchschnittlichen Songwriting. Hier hat man es definitiv verpasst, Höhepunkte zu setzen. Wo man am Anfang noch mit Schwung und viel Energie punkten kann, da verläuft sich das Ganze ungefähr aber der Hälfte im Sand und kann nicht mehr so ganz überzeugen.
Die Produktion ist in meinen Ohren etwas dumpf geraten, aber darüber kann man sicherlich hinwegsehen. Angesichts der aufkommenden Monotonie im hinteren Teil der Scheibe ist man dann auch über die verhältnismäßig kurze Spielzeit nicht ganz unglücklich. Für ein Debüt ist Musica Diablo ganz in Ordnung, um aus der Masse herauszustechen aber definitiv zu wenig.