Review
Halloween - Victims Of The Night (Re-Release)
VÖ: 07. Mai 2010
Zeit: 49:49
Label: Pure Steel Records
Homepage: www.halloweentheband.us
1986, zwei Jahre nach Don't Metal With Evil machten sich die Detroiter Shock-Rocker Halloween auf, den Nachfolger Victims Of The Night einzuspielen, der jedoch aufgrund der Tatsache, dass Brian Thomas, George Neil und Co. (die beiden sind übrigens die letzten verbliebenen Ur-Mitglieder) damals ohne Plattenvertrag da standen, erst 1997 (!) über Molton Metal/That veröffentlicht wurde. Victims Of The Night ist also der eigentliche Follow Up zum Debut (nicht No One Gets Out; 1991), wobei einige der darauf zu findenden Tracks bereits auf Live From The Crypt (1984) zu hören waren. Eingespielt im gleichen Line Up wie Don't Metal With Evil setzen diverse Songs dort an, wo das Vorgänger-Album aufgehört hatte und stellen ihrerseits unverzichtbare US-Metal-Perlen der Extraklasse dar, die nun ebenfalls re-released im neuen Sound-Gewand zu erstehen sind.
"Welcome" und "Rest In Piece" liegen auf einer Linie mit "Busted" oder "What A Nice Place". Insgesamt setzt Victims aber auf Rock-lastigere Kompositionen, wie "Love Em And Lose Em" oder der catchy Titelsong beweisen. Viele Tracks sind eingeleitet oder durchsetzt mit akustisch-bedrohlichen Passagen, in denen stilecht und schön schaurig die Graveyard-Atmosphäre, die bei Halloween-Gigs herrscht, ins Wohnzimmer transportiert wird: erwähnt seien "Revelations 23:1 (The Dream)", das sich im Fortgang jedoch zum Riff-orientierten US-Metal-Kracher erster Kajüte entwickelt und das für sich schon ein einziges Grusel-Kabinett darstellende "No Place". Ob Halloween beim Komponieren von "Children Of The Witches" "Two Minutes To Midnight" im Ohr hatten, kann nicht mehr nach verfolgt werden. Dem Song tut's keinen Abbruch, denn er verhilft Victims Of The Night wie das schleppende "Nightmares" zu mehr Variationsbreite als sein Vorgänger inne hatte; dessen Hitdichte, Eruptionsgewalt und Widerborstigkeit wird allerdings nicht zur Gänze erreicht.
Zuckerl sind selbstredend die Bonustracks (plus Video) "Come And Get It" (auf dem Thomas mehr denn je wie Mr. King Diamond klingt; bis dato gänzlich unveröffentlicht) und "Halloween Night" (das bereits auf dem 2002er Reissue von Victims als Hidden Track versteckt war). Der Rat am Ende gestaltet sich schlicht: Kaufen, gruseln, abfeiern, und das nicht nur am jeweiligen 31. Oktober.
Fuxx
Ohne Wertung
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