Review
Silent Fall - Otherwise
VÖ: 02. Februar 2010
Zeit: 65:05
Label: Pitchblack Records
Homepage: www.silentfall.net
Die Franzosen Silent Fall, früher einmal unter Winterland bekannt, haben bei den Zyprioten Pitchblack Records unterschrieben und gleich auch ein Album herausgebracht. Otherwise nennt sich das Werk der Melodic Metaller und das ist höchstens bedingt Programm. Zum Glück würde ich sagen, denn den Melodic Metal zu verändern, ist oft genug in die Hose gegangen.
Keyboard-Flächen und Melodien, Gitarrenläufe, Hooklines, Gesangeslinien, die gut ins Ohr gehen, gepaart mit einem Bass und Schlagzeug, die eher dezent das Gesamte tragen. Das Rezept haben die sechs Musiker gut umgesetzt. Die zweite Gitarre dürfte etwas mehr im Vordergrund stehen, der Gesang, der an Mathias Blad von Falconer erinnert, könnte etwas markanter gesetzt sein und Bass und Schlagzeug dürften gerne auch gelegentlich etwas deutlicher zum Einsatz kommen. Aber das alles ist eher Meckern auf hohem Niveau.
Die Stärken der Band sind ganz klar die Melodien, die gut ins Ohr gehen und auch gerne etwas bleiben dürfen. Die Songstrukturen orientieren sich an altbekannten Mustern und so sind es die Refrains, die die Höhepunkte in den Songs darstellen, aber durch so manches Solo Konkurrenz bekommen. Hier liefert die Gitarre echt gute Arbeit ab.
Es ist solides Handwerk und wenn man keine Radneuerfindung erwartet, dann erhält man auch etwas, das gefällt. Mid-Tempo ist das Hauptaugenmerk, aber auch Uptempo-Passagen wie bei "Who Is The Fool?" sind zu finden wie eben auch natürlich die Power-Ballade ("One Cold Winter Night"). Etwas progressiver erklingt es bei "Kill For Life", aber alles hält sich immer im Rahmen. Was ein wenig fehlt, sind die richtigen Höhepunkte unter den Songs.
Neben einem Bonustrack ("Heroes") gibt es noch eine Black-Version des Openers "Who Is The Fool?". Nun frage ich mich allerdings doch ein wenig, was eine Black-Version sein soll. Black-Metal? Manche Passagen sind nun geshoutet oder soll es gescreamed sein? Aber das macht noch keinen Black-Metal aus und ansonsten hat sich nicht viel verändert. Das ist maximal ein Melodic Deathlein. Vielleicht. Wirkt eher ironisch, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass es so wirken soll.
Für Melodic Metaller ein gutes, solides Werk. Keine herausragenden Titel, aber auch nichts, was nach unten wegbricht, wenn man über eine leichte stilistische Verfehlung hinwegsehen kann.
Sophos
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