Review
FOE - Madness
Alkoholika wurden 1984 als Thrash-Band gegründet und haben es immerhin geschafft, 2007 ihr erstes Demo zu veröffentlichen. Und da sage ich immer, dass Schweizer bedächtig wären, dabei können die Eidgenossen noch von den Polen lernen.
Was diese Geschichte mit dem aktuellen Review zu tun hat? Nun, FOE sind im Prinzip nichts anderes als die Nachfolge-Band von Alkoholika, aber anders als die Ursprungs-Kapelle legen FOE schon eine ganz andere Schlagzahl vor. Im Juni letzten Jahres gegründet, werfen sie schon im Januar 2010 ihr Erstlingswerk auf den Markt. Anscheinend haben sie in den letzten 25 Jahren genug Energie dafür ansammeln können.
Von der reinen Thrash-Band haben sich die Polen mittlerweile entfernt und todesmetallische Töne in ihren Sound mit eingeflochten. Das alles aber nicht unter dem Melodeath/Neothrash-Banner, sondern im Sinne der ganz alten Schule. Ganz alte Schule ist aber leider auch der Sound des Tonträgers, der von der Band selbst als "roh" bezeichnet wird, von mir aber her als dumpf, stumpf und ein wenig nach Proberaum klingend eingeordnet wird. Klar erinnert diese Abmischung an die bescheidenen Anfänge des Todesbleis zu Beginn der Neunziger, aber nicht alles, was früher noch halbwegs toleriert wurde, ist heutzutage akzeptabel. Nö, der Sound ist absolut nicht mein Fall und führt dazu, dass die Scheiblette über weite Strecken nicht wie das Produkt einer homogen spielenden Band klingt, sondern eher wie das Produkt von vier Musikern, die nebeneinander stehen und zufällig das gleiche Stück spielen.
Die Musik selbst ist bodenständiger Metal der erwähnten Machart. Keine herausragenden Kompositionen, sondern recht einfach strukturierte Songs, die zwar recht gut nachvollziehbar sind, aber auch einige Holperer vorzuweisen haben. Bodenständig ist dann auch die Performance der Band, bei der die Sangesleistung von Fronter Piroman noch am ehesten heraussticht, allerdings weniger in positiver Hinsicht. Seine Stimme klingt einfach nur eintönig, ohne Dynamik und langweilt schon nach kurzer Zeit.
Bei aller Liebe zu den Ursprüngen der härteren Musik, diesen Rückschritt braucht niemand.
Hannes