Review
Mandrake - Innocence Weakness

Mit Mary Celeste hatte die Oldenburger Gothic-Metal-Formation wirklich ein kleines Juwel an den Start gebracht, worin wohl meine große Neugier auf das nunmehr fünfte Werk der Band begründet liegt. Dem wurde der Titel Innocence Weakness verliehen und das, obwohl beide Schlagworte definitiv nicht auf das Resultat übertragen werden können. Denn das klingt bestimmt nicht unschuldig und schon gar nicht schwach.
Im Grunde bleiben Mandrake ihrem Stil treu, der ihnen trotz vieler Szene-Klischees ein Alleinstellungsmerkmal beschert. Und doch klingt Innocence Weakness einen Deut anders als sein Vorgänger. Die zwölf Songs sind um eine ganze Ecke schwerer, melancholischer und oft auch wuchtiger ausgefallen, als zuletzt das Material auf Mary Celeste. Von großer Traurigkeit wirken die meisten Kompositionen - eine Stimmung, die in drei Instrumentalstücken ihren Höhepunkt findet. So patrouillieren die Musiker beständig an den Grenzen zu Doom-Land und wagen sogar den einen oder andern Vorstoß bis weit in dessen Kernregion. In diesem Sinne wieder häufiger zu hören sind tiefe Growls und heiseres Krächzen als Kontrastmittel zu Birgits außergewöhnlicher Stimme. Im Titel "Save Us From Ourselves" beschränkt sie sich sogar nur auf einige gesprochene Passagen, während der Sangespart ganz dem Kollegen Lutz überlassen wird. Obwohl man auf dem Album keine Aussetzer finden wird, sollen auch folgende Titel noch Erwähnung finden und als Anspieltipps empfohlen sein: "A Secret To Reveal", "A Serenade To The Sea", "Among The Demons" und schließlich das etwas lebhaftere und auch verspielte "Autum Infinity".
Mit Innocence Weakness ist Mandrake also ein weiterer großer Wurf gelungen, der voll und ganz dem Leitsatz des Labels Greyfall "turning grief into music" entspricht. Selten findet man Schwermut in so schöner Verpackung.