Review
Mundtot - Endzeit (EP)
Das Münchner Trio Mundtot wurde 2008 ins Leben gerufen, nach ein paar Demosongs erscheint nun dieser Tage das Debutwerk Endzeit.
Das Trio hat sich einer Mischung aus u.a. Post Punk und Dark Wave verschrieben. Doch den Sound nur auf diese beiden Stile zu reduzieren, würde Mundtot nicht gerecht werden, auch Anleihen aus Goth-Rock und Industrial lassen sich finden. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass allen Songs eine apokalyptische Endzeitstimmung zugrunde liegt, der Titel dieser EP kommt also nicht von ungefähr. Hinzu kommen die deutschen Texte, die die Geisteshaltung der Musiker gegenüber unserer heutigen, sterilen Gesellschaft sehr gut zum Ausdruck bringen. Nehmen wir zum Beispiel "Virus Mensch", der sehr düster gehalten ist. Der tanzbare Rhythmus ist mit einer unauffälligen, aber dafür durchaus effektiven (Keyboard)Melodie unterlegt, die den bratenden Gitarren klar den Vorzug gibt. Während der Gesang meist eher dem Punk-Sektor zuzuordnen ist, erinnern mich die Vocals bei den ruhigeren Passagen von "Xenophobie" etwas an Lacrimosa, tief und angenehm. Jedoch kommen beim Refrain klar die Punkanleihen wieder durch. Beim Titelsong "Endzeit" macht man eine kleine Zeitreise in die Anfänge des Dark Wave/Punk, der Song klingt ziemlich retro, versprüht aber gerade dadurch einen ganz eigenen Reiz. Das Finale "Haltet Die Welt An" beendet die EP dagegen wieder sehr flott.
Mit dieser EP können Mundtot eine ordentliche Duftmarke hinterlassen. Ich bin gespannt auf das erste vollständige Album.