Review
Kilte - Absence (EP)
Hossa, die scheint der Monat depressiven Black Metals zu sein. Nach Woods Of Desolation und Austere aus Australien schneit nun Kilte aus Belgien herein. Ursprünglich haben die auf Abscence zu hörenden Songs bereits anno 2006 das Licht der Welt erblickt, nun jedoch wird das Material über die Eisenwald Tonschmiede neu aufgelegt und mit zwei Demo-Versionen der auf dieser EP enthaltenen Songs aufgestockt.
Kilte sind gewiss nichts für fröhliche und sonnige Gemüter, denn der langsame, mitunter doomige anmutende Black Metal hat klar eine depressive, melancholische und alles verneinende Ausrichtung. Am besten deutlich wird diese Melancholie beim rein instrumentalen "Eindeloos Verval", das schwermütig seinen Weg durch die Membrane findet und im Anschluss langsam durch die heimischen vier Wände kriecht. Den Anfang macht jedoch das über zehn Minuten lange "The True Beauty Of Our Abscence". Auch wenn Kilte stellenweise etwas flotter, treibender und teils grooviger als z.B. Austere zu Werke gehen, so büßen sie dadurch nichts von ihrer beklemmenden Atmosphäre ein. Die extrem verzerrten Screams bilden dabei den krassen Kontrast zu der ansonsten eher ruhig gehaltenen Melodieführung. Allzu viele Riffs werden hier auch nicht verwendet, die sich ständig wiederholende Abfolge hat eine fast schon hypnotische Wirkung, wenn man sich denn darauf einlässt. Gegen Ende des Songs verstummen die Instrumente, die Stille wird nur durch Pianoklänge und den Screams zerrissen, ehe der Song wieder Fahrt aufnimmt. Eine ganze Ecke schwermütiger beginnt dagegen "Haar Laatste Traan" ehe es in treibendes Tempo verfällt, dabei aber die schwermütige Melodieführung nicht verlässt. Abscence ist ein ordentliches Stück Depressivität geworden für alle, denen der Winter nicht lang genug dauern kann.
Als Zugabe gibt es noch die Demoversionen der beiden Songs "Haar Laatste Traan" und "Eindeloos Verval", die beide noch etwas roher und ungeschliffener gehalten sind.
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