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Heresy (ITA) - Knights Of God

Heresy (ITA) - Knights Of God
Stil: Thrash, Power Metal
VÖ: 24. Oktober 2009
Zeit: 55:17
Label: 3 Fold Records
Homepage: -

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Heutzutage einen originellen Bandnamen zu finden stellt den Musiker oft vor eine Mammut-Aufgabe. Heresy aus Ancona, IT umgingen bei der Gründung einfach alle komplexen Gedankenspiele und nannten sich eben wie schon 117 Combos vor ihnen. An Selbstbewusstsein scheint es den Jungs nicht zu mangeln, so heißt es doch im Begleittext (besser in der Dankesliste) zum neuesten Output Knights Of God: "...thanx to all the people that DON'T believe in us, because they give us the strength and the way to shot in their face this fxxkin' CD ... Listen this one and go to fxxk you.", was erstmal kommentarlos stehen gelassen werden soll. Die Mucke von Adriano Pepe (Voc.), Giovanni Mandolini (Bass), Daniele Re (Git.) und Giampaolo Conti (Drums) könnte als Versuchsanordnung aus Oldschool-Thrash, ohne das Gaspedal durchzutreten, Iced Earth-Anleihen und einigen bemüht-progressiven Breaks und Zwischenparts beschrieben werden. Alles dies könnte letzten Endes zwar einen ganz lustigen Bastard das Licht der Welt erblicken lassen, wäre da nicht eine Double-Bass, die mehr als einmal hinterher hinkt und vor allem die Vocals. Auweiah! Als ob Blaze Bayley einen Staubsauger verschluckt hätte und nun in einer zweitklassigen Horror Punk-Combo auf die Musik, die drumherum so passiert, pfeifen würde. "Neben der Spur", trifft den Nagel auf den Kopf.
Die ersten beiden Songs "Apocalypse" und "Heresy" walzen sich nach und nach im zähen Schaffer-Takt aus den Boxen, bleiben im Midtempo-Bereich und fallen lediglich durch das Nicht-Vorhandensein eines echten Refrains auf. Hängen bleibt da nix, aber auch gar nix. Im Titletrack versucht sich Sänger Pepe auch noch in etwas höheren Stimmlagen ... und scheitert leider grandios. Ein, zwei System Of A Down-Zitate, ansonsten hauptsächlich abgehacktes Riffing - mehr ist da nicht gewesen. "Like The Wind In The Trees" ist eher episch-truemetallisch angehaucht und versprüht sogar ansatzweise Power, wenn da nicht zum wiederholten Male die (Non-)Gesangsleistung die Partie ruinieren würde. Allerdings finden sich in der Nummer ein paar nette Soli.
Flotter wird es daraufhin in "Last Breath" und Heresy scheinen sich in dieser Disziplin, die die Band in Power Metal-Gefilde führt, deutlich wohler zu fühlen. Stakkato-Riffs regieren, unterbrochen von vertrackten Breaks, und selbst die nun komplett geschrienen Vocals verstören nicht mehr ganz so sehr. Nevermore-mäßig steht anschließend "Nightmare" da, das ähnlich wie "Last Breath" Uptempo mit Frickel-Einlagen mixt, das Ganze aber in eine erhabenere Atmosphäre verpackt. Bester Track bis dato. Das anschließende "Alone In The Dark" gehört in die gleiche Sparte wie zuvor "Like The Wind In The Trees". Ruhig-düsterer True Metal, wobei die Vocals hier besser eingesungen worden sind als in obigem Song.
Nach diesem kurzen Zwischenspurt beginnt "Theater Of Shame" mit einigen Zeilen Sprechgesang, um anschließend im Thrash-Gewand ordentlich nach vorn zu marschieren. Melodien fehlen nun wieder gänzlich und die Vocals stürzen nach einem kurzen Zwischenhoch wieder ab ins Bodenlose. Da kann auch das kompositorisch recht anspruchsvolle Instrumental "1204 The Last Crusade" kaum mehr Hilfestellung leisten, obwohl Heresy hier teilweise die richtige Balance zwischen progressiver Verspieltheit, Melodie, angeschoben von den Leads, und akustisch-atmosphärischen Versatzstücken finden. Zum Abschluss wird noch die Acoustic-Version von "Alone In The Dark" nachgeschoben, die jedoch tatsächlich ihren elektrischen Bruder übertrifft.
Kurz und gut: "Last Breath", "Nightmare", "Alone In The Dark" und das Instrumental können als gelungen eingestuft werden. Angesichts der ganzen oben angesprochenen Probleme können Heresy am Ende des Tages gerade noch drei Punkte einsacken. Gesangsstunden sind zu empfehlen und beim nächsten Mal den Mund vielleicht nicht ganz so voll zu nehmen.

Fuxx

3 von 6 Punkten

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