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While Heaven Wept - Vast Oceans Lachrymose

While Heaven Wept - Vast Oceans Lachrymose
Stil: Epic Doom Metal
VÖ: 06. November 2009
Zeit: 42:24
Label: Cruz Del Sur Music
Homepage: www.whileheavenwept.com

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While Heaven Wept haben es doch noch geschafft, sich den lange ersehnten Nachfolger zu Of Empires Forlorn aus den Rippen zu schneiden. War der Vorgänger noch ein Traum in Moll und Doom sowie ein Groß an Melancholie, so werden mit dem Einstieg "The Furthest Shore" die Härtegrade um einige Stellschrauben angezogen. Da das Teil mit einer guten Viertelstunde nicht im Schnellgang gehört und aufgenommen werden kann, gibt es durch ruhige getragene akustische Parts die "alten" While Heaven Wept zu hören. Nach elf Minuten kommen diese "Ahahahahahaha"-Chöre, die der Fachmann bei Fates Warning mit John Arch kennen und lieben gelernt hat. Respekt, gleich den längsten Track an den Beginn einer Scheibe zu packen, der Lust auf mehr macht.

Ein Stück wie "To Wander The Void" geht noch mehr in diese Richtung, wenn auch etwas härter als die Fates Warning aus dem Jahr 1986 und ihr Meisterwerk Awaken The Guardian. Der Beckensound zischt etwas zuviel und schroff um die Ecken, der Sound ist in Summe aber sehr voluminös und ausgewogen. Da wird mit viel Liebe zum Detail den Instrumenten der nötige Freiraum zugebilligt. Neusänger Rain Irving singt glasklar wie ein Gebirgsbach, hat aber dennoch ein kraftvolles Timbre in seiner Stimme, für mich der absolute Gewinner dieser Scheibe. Da hat Mainman Tom Phillips einen Mann mit Gütesiegel A zu Tage gefördert.

Das schnelle, ja fast schon ruppige in Blastbeat-Gefilde driftende "Living Sepulchre" hätte man Tom und Co. nicht zugetraut. Der Stempel Doom Metal ist hier so weit entfernt wie der Lothar Matthäus vom Trainerjob in unserem Lande. Ganz okay der Song, aber nicht der Hit, denn der schließt sich mit dem traumhaft schönen "Vessel" an, wo die Band alle Register erhabener elegischer Musik auffährt. Hier ist ein Bandklassiker geboren. Treibendes Drumming mit fantastischer Melodieführung, feinfühliger mehrstimmiger Gesang, ein Song mit viel Tiefgang und auch nach mehrmaligem Durchlauf absolut abnutzungsfrei. Das folgende instrumentale Titelstück mit dem anschließenden "Epilogue" kann die Klasse nicht ganz halten, klingt etwas sanfter und lässt den Hörer bei ausklingenden Keyboardteppichen zu Wasserrauschen zur Ruhe kommen.

Insgesamt ein Album, auf das die Metalgemeinde lange warten musste und für viele jetzt schon ein zeitloses Highlight darstellt. Mir gefällt die Ausrichtung weniger, die Scheibe und deren Ausführung ist gut, aber es packt nicht in dem Maße zu, wie das viele Stimmen des Undergrounds aber auch Gazetten wie das Heavy und Rock Hard vorausgesagt haben. Trotzdem schön, dass eine Band des Undergrounds zu einer Konsensband der Fans verschiedener Stilrichtungen mit diesem Album mutiert. Reinhören ist natürlich Pflicht, ein Kauf für Fans von epischem Metal mit latenter Fates Warning-Schlagseite ebenso. Als Fan der ersten Stunde ist Vast Oceans Lachrymose etwas gewöhnungsbedürftig, der Zugang nicht sofort gegeben, legt aber Zeugnis von einem Musiker und seiner Vision ab, zeitlose Musik zu spielen und zu atmen, ja fühl- und sichtbar zu machen. Für viele Fans sicherlich ganz großer Sport.

Siebi

4 von 6 Punkten

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