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Graveworm - (N)Utopia

Graveworm - (N)Utopia
Stil: Black Metal
VÖ: 10. Januar 2005
Zeit: 38:56
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.graveworm.de

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Graveworm - von vielen verpönt als Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth Abklatsch, bezeichnet als Band ohne eigenes Gesicht und oft links liegen gelassen. Seit Jahren schon kämpft die Band um Frontmann Stefan Fiori gegen ein negatives Image an und konnte dieses erst in den letzten Jahren - speziell durch den Release des 2003er Albums Engraved In Black - aufpolieren. Jetzt, mit der Veröffentlichung von (N)Utopia, legen die Südtiroler nach und machen einen weiteren großen Schritt nach vorne.

An der generellen Ausrichtung der Band wurde dabei nichts geändert - wer Graveworm bis jetzt gemieden hat wie der Leibhaftige das Weihwasser, wird dies auch weiterhin tun. Dafür wurden in Punkto Qualität und Spielfreude einige Kohlen nachgeschürt. Die Gothic-Black-Death-Metal Mixtur wird im Jahre 2005 auf einem solch hohen technischen Niveau dargebracht, das man vor einigen Jahren hier nicht vermutet hätte. Begünstigt wird dies wohl auch durch den neuen Mann an der Gitarre, der viel frischen Wind in die Band gebracht haben dürfte.

Diese frische Brise bemerkt man gleich beim Opener "I - The Machine". Hammerfette Riffs gepaart mit Blastbeat-Attacken, dezente Keyboarduntermalung sowie aggressive Growls und Screams brechen über einen herein. Auch der nachfolgende Titeltrack lässt aufhorchen. Einen solch atmosphärisch dichten Midtempostampfer mit Ohrwurmcharakter hätte ich hier nicht unbedingt gesucht. Hier manifestiert sich das neue Gesicht der Band so richtig: vertrackte, mitreißende Arrangements, ein solides Rhythmusfundament und schwere, drückende Riffs. Dazu kommt der abwechslungsreiche Gesang von Stefan, der seiner Stimme einige neue Facetten hinzugefügt und das vorhandene Potenzial weiter ausgebaut hat. Tiefe, lang gezogene Growls sowie durchdringende Schreie wechseln sich passend zum jeweiligen Song und der vorherrschenden Stimmung ab.

Apropos Stimmung und Atmosphäre: Nach dem ersten Durchlauf der Scheibe ist klar, dass Graveworm anno 2005 mehr auf dichte Arrangements als auf stures Geholze setzen. Bis auf den Opener und "Outside Now" (das nach einem langen, verträumten und leicht gruseligen Keyboardintro unvermutet losballert) sind die Tracks bis auf vereinzelte Passagen im stampfenden Midtempobereich gehalten. Hier wirkt sich auch die Tatsache, dass die Songs erstmals nicht am Keyboard (deren Präsenz auf dem Album wurde generell zurückgefahren) sondern auf der Gitarre entstanden sind, positiv aus, da die Lieder dadurch heavier klingen und mehr zünden als auf den Vorgängeralben. Aufgelockert werden die Songs durch eingestreute Uptempo-Passagen, sehr geschickt platzierte Breaks sowie geniale Leads und Harmonien. Ein einzelnes Lied hervorzuheben, würde dem Gesamtwerk eigentlich nicht gerecht werden, aber ich will hier dennoch auf meinen persönlichen Favoriten "Timeless" verweisen. Ich bin fast versucht zu sagen, dass der Name hier Programm ist: Die Kombination aus ruhigen, gewimmerten Growlpassagen und brutalen Aggressionsausbrüchen sucht seines gleichen und zählt schon jetzt zu meinen persönlichen Favoriten für den Song des Jahres. Einfach nur geil.

Hört man (N)Utopia muss man ohne Umschweife zugeben, dass Graveworm in den letzten Jahren wirklich gewachsen sind und einige gewaltige Schritte nach vorne gemacht haben. In der jetzigen Verfassung und mit diesem Album im Rücken stehen den Südtirolern Tür und Tor offen. Ich kann nur sagen: Anhören - Kaufen - Genießen!

JR

6 von 6 Punkten

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