Review
Grave - Fiendish Regression
Grave sind wieder da. Nach dem 2002er Comebackalbum Back From The Grave legen die Jungs um Urmitglied, Gitarrist und Sänger Ola Lindgren ihr neues Langeisen Fiendish Regression vor.
In knapp 39 Minuten gibt es eine echte schwedische Death Metal Vollbedienung, die einem die Tränen in die Augen treibt, Freudentränen natürlich. Ja, das gibt es noch! Schleppend aber nicht langsam, schnell aber kein Blastbeat. Die neun Songs sind meist im Midtempobereich mit kurzen Fastbreaks gehaltenes Todesblei mit Klasseriffs en masse. Was Ola und sein Sidekick Jonas an Riffs aus dem Ärmel schütteln. Hell yeah!!!
Aggressiv peitschen die doppelbassigen Drums und die Rhythmusgitarren klampfen mitten ins Hirn, um den Schädel schön langsam und schmerzvoll zu spalten. Der Opener "Last Journey" und das nachfolgende "Reborn" werden live zu Abrissbirnen erster Klasse. Versprochen! Kleine aber feine Ausnahme bilden die durchgehend schnell sägenden "Out Of The Light" und "Bloodfeast".
Die Produktion aus dem Hause Abyss, von den Tägtgren-Brüdern fabriziert, lässt keine Wünsche offen. Druckvoll, fett, voluminös und ein bisschen höhenlastig knattert es aus den Speakern. Aber das kennen und lieben wir ja.
Da Olas Stimmvolumen wohl nur zu einer Stimmlage in Altgrunz ;-) fähig ist, gibt es nicht die volle Punktzahl. Ein bisschen Variation im Gesang würde die Dynamik der Songs durchaus besser zur Geltung bringen. Mit dem famosen "Heretic" werden zum Abschluss nochmals alle Grabregister gezogen. Unbarmherzige Slowmoriffs gepaart mit Uptempobreaks, die das Köpfchen lecker kreisen lassen.
Nach Dismember und Unleashed ein weiteres Signal aus Schweden, dass Death Metal noch lange nicht tot ist. Ich lege mich jetzt erstmal hin und kühle mir den Nacken. An die SDML (Swedish Death Metal Lunatics) da draussen: KAUFEN!!! Kleine Notiz am Rande: es wird eine limited initial edition (= Erstpressung) mit zwei Bonustracks ("Burial At Sea" von St. Vitus und eine Neuaufnahme von "Autopsied") geben.
Siebi