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Sycronomica - Sycroscope

Sycronomica - Sycroscope
Stil: Symphonic Black Metal
VÖ: 23. Oktober 2009
Zeit: 54:50
Label: Silverwolf Productions
Homepage: www.sycronomica.de

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Nachdem sich Sycronomica auf holprigen Pfaden an die Öffentlichkeit gekämpft und mit der Unterstützung einer renommierten Plattenfirma das Tor zu einer breiten Audienz durchschritten haben, erblickt nun das Drittwerk Sycroscope das Dunkel der Welt. Es stellt die konsequente Fortsetzung von Gate dar und macht dort weiter, wo Heerscharen anderer Symphonic Black Metal-Bands Ende der 90er aufgehört haben. Und genau hier liegt auch der Hund begraben, nämlich da in dem Genre so ziemlich alles Denkbare nicht nur da war, sondern auch bis zum Abwinken wiedergekäut wurde. In diesem Umfeld heute noch zu trumpfen ist keine leichte Aufgabe, also lasst uns hören, wie sich Sycronomica dabei anstellen.

Das obligatorische Intro glänzt durch ein eingängiges Thema, das sogleich im nahtlos angeknüpften "Kaleidoscope" aufgegriffen und auf mitreißende Weise fort gesponnen wird: viel Bombast, viel Keyboardklang und wenn sich gegen Ende auch noch avantgardistischer Klargesang zum altbekannten Kreischen gesellt, lässt sich die Ähnlichkeit zu Dimmu Borgir oder älterem Borknagar-Material nicht mehr von der Hand weisen. Davon abgesehen ist den Münchnern dieser Auftakt wohl geglückt und auch der Sound aus den Helion-Studions kann sich hören lassen. Mit "Realm Of Dust And Ashes" bringen die Musikanten gleich den nächsten Ohrwurm an den Start, der neben seinem fröhlichen, sycro-typischen Hauptmotiv aber auch einiges an Riffarbeit enthält, die man schon anderswo vernommen hat. Egal - das Hören bereitet auch weiterhin Spaß. "The Call" heißt die nächste erquickende Aufforderung zum kollektiven Headbangen, die gut als Anschauungsobjekt für die Grundsatzfrage, ob Black Metal nun fröhlich klingen darf oder nicht, herhalten könnte. "An Der Schwelle" und "Nebelgestalt" trumpfen besonders mit ihren kultigen und gut verständlichen Versen in deutscher Sprache. In "Nebelgestalt" meldet sich zudem wieder jener eigens engagierte Tenor zu Wort, der schon am Anfang des Albums sein opernhaft geschultes Organ erschallen ließ. Nur klingt er dieses (und auch nicht das letzte) Mal derart pathetisch, dass man meint, den Schmalz von den Lautsprechern schaben zu müssen.

Die Einzelkritiken ließen sich nun noch fortführen, aber lasst euch sagen, es bleibt feierlich, eingängig und am Ende gar beschaulich. Nach 55 Minuten Spielzeit kann man mit Gewissheit sagen, dass Anhänger von rohem und grimmigem Schwarzmetall mit Sycroscope sicher keine Freude haben werden, Fans von melodischen Hymnen dafür umso mehr. Wenngleich die Münchener mit ihrem dritten Album keinen Innovationspreis gewinnen, konnten sie doch beweisen, dass sie es richtig drauf haben, ergreifende Musik zu schaffen und nicht auf der Stelle zu treten. Fünf Punkte also (mit einem kleinen Minus dahinter für den schmalzigen Tenor *g*).

Dagger

5 von 6 Punkten

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