Review
Tieflader - Geht Durch Die Wand
Alle unausgelasteten Musiker machen dasselbe: sie gründen eine Zweitband! Auch Tieflader sind eine Nebenspielwiese und zwar von Farmer Boys-Gitarrero Alex Scholpp, wobei immer wieder betont wird, dass es sich bei Tieflader nicht um ein simples Projekt handelt, sondern um eine vollwertige Band. Neben Alex sind hier dann auch Patrick Schneider (voc.), Robert Swoboda (b.) und Benny H. Baur (dr.) am Werk.
Musikalisch hat man nur marginal etwas mit Alex' Hauptband zu tun. Auf Geht Durch Die Wand regiert einzig und allein die mächtige midtempo-basierte Groovekeule, die hier und da an Größen wie Illdisposed oder Pantera erinnert, ohne aber deren Level zu erreichen. Kein Firlefanz, keine großartigen technischen Sperenzchen, nur dicke Riffs, pumpender Bass und drückende Drums. Alles ist dabei recht simpel gehalten, das gilt sowohl für die Gitarrenarbeit, Songstrukturen und Drumpatterns als auch für den Gesang, der komplett in deutsch rau und kehlig aus den Boxen schallt. Die Texte, nun ja, sind manchmal zum Schmunzeln, im Großen und Ganzen tragen sie aber nicht wirklich zum Gelingen der Scheibe bei.
Hauptproblem der Scheibe ist meiner Ansicht nach die Monotonie, die sich im Laufe der Spielzeit einschleicht. Je länger das Album läuft, desto konturloser werden die Stücke, desto weniger Aufmerksamkeit mag man Geht Durch Die Wand schenken. Live hauen Tieflader sicherlich mächtig rein, auf Platte sind sie aber zu gleichförmig um zu überzeugen. Unter dem Aspekt einer Nebenband bei der der Spaßfaktor an erster Stelle steht ist Geht Durch Die Wand aber ok.
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