Review
Crimson Sleep - Fragile

VÖ: November 2008
Zeit: 44:13
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.crimson-sleep.de
Dass interessanter Melo-Death nicht zwangsläufig aus Schweden kommen muss, zeigen die Pfälzer von Crimson Sleep. Fragile stellt das zweite Lebenszeichen der Band dar und wurde wie das Demo in Eigenregie aufgenommen. Der Sound kommt klar differenzierbar aus den Boxen und kann ebenso wie die ansprechende Aufmachung überzeugen. Die schon im schön aufgemachten Booklet ersichtliche Liebe zum Detail wird dann auch in den einzelnen Songs deutlich. Diese sind klar durchstrukturiert und warten mit einigen hörenswerten Details auf. Variabilität wird groß geschrieben und so finden sich neben schreddernden Gitarren und schnellen Doublebass-Passagen im wieder ruhige Einschübe, die etwas Zeit zum Verschnaufen gönnen. Harmonien werden gerne einmal über Bassläufe erzielt, gedoppelte Gitarren lassen bei den Melodienlinien aufhorchen und auch Ausflüge in doomige Gefilde lockern das Klangbild auf. Der Gesang hinterlässt bei mir dafür ein etwas zwiespältiges Gefühl. Auf der einen Seite wirken die Vocals auf Dauer ein wenig monoton und gezwungen, auf der anderen Seite punktet die Band durch einen gekonnten Wechsel zwischen deutscher und englischer Sprache, durch den sich die Songs ganz klar vom bekannten Einheitsbrei abheben können. Vor allem Titel in denen der moralische Zeigefinger ("Faces Of War", "Jusice") gehoben wird, gewinnen durch den Einsatz der deutschen Vocals. Sieht man darüber hinweg, dass ein paar der Stücke noch etwas mehr Schwung und mehr Eigenständigkeit gebrauchen könnten, dann stellt Fragile ein alles andere als zerbrechliches Lebenszeichen dar, das man sich durchaus auch mehrmals anhören kann.
JR
Vorheriges Review: Contradiction - The Essence Of Anger