Review
Savage Messiah - Insurrection Rising
Candlelight mausern sich neben Earache in letzter Zeit zum Thrash Metal-Label. Die wiederbelebten Amis von Defiance, die britischen Kult-Thrasher Onslaught oder Schweden-High Speed-Bolzer wie Carnal Forge: Qualität regiert den Bandkatalog. So verschieden die genannten Interpreten klingen, so sind auch Savage Messiah weitab vom Hau-Drauf-Rumpel-Thrash oder einem reinen Plagiat bekannter Szenegrößen, wenn auch old Metallica und Testament beim ein oder anderen Riff und Aufbau Pate gestanden haben dürften.
Zweistimmige Leads, astreiner Sound, nicht zu klinisch sneapesk aber auch nicht zu brutal. Kein Geringerer als Chris Tsangarides saß an den Reglern und Knöpfchen, den Mix nahm Scott Atkins vor. Wirklich absolut state-of-the-art in Sachen Sound. Abgerundet wird diese Scheibe durch die starke musikalische Vielfalt. Es ist und bleibt zwar Thrash, der mit viel Raffinesse und Feinheiten glänzt, jedoch die Grenzen nur auslotet aber nie überschreitet. Leise Töne wie in "In Absence Of Liberty" oder stellenweise "Silent Empire" sind den Jungs nicht fremd und passen sehr gut ins Gefüge. Gitarrist und Sänger Dave Silver besitzt zwar kein absolutes Goldkehlchen, versilbert die Songs mit mittelhohem Gesang und ab und an eingestreuten spitzen Schreien. Dazu regeln die Gitarren, egal ob elektrisch oder akustisch. Die Arbeit an den Sechssaitigen kann sich wahrlich hören und sehen lassen. Hört einfach mal die Anfangsminute des Abschlusssongs "He Who Laughs Last". Heidewitzka, Herr Gitarrenlehrer, das hat was, das kann was.
Das nach Spitting Venom (2007) zweite Album der Youngster ist einfach ein tolles Genrewerk, das auch Normalo-Metallern gefallen dürfte. Wer sich anspruchsvollen, auch mal midtempolastigen, Thrash a la Negligence, Pitiful Reign, Hexen, Lazarus A.D., neuere Trivium oder eben die immer gern als Vergleich zitierten Testament regelmäßig einverleibt, der hat mit Savage Messiah ein weiteres Kleinod in der Sammlung. Thrasher, was willst du mehr?
Siebi