Review
Memories Of A Dead Man - Beyond The Legend
Wie soll sich eine Band heutzutage eigentlich noch nennen? Alle eingängigen, kurzen und prägnanten Namen sind schon weg und selbst wenn man in vorderasiatischen Mythologien des ersten vorchristlichen Jahrtausends kramt, dann Hashtumantopkaptepettul, den Dämon der ewig währenden Flatulenz, findet, dann heißt bereits eine Band aus Albanien so. Deswegen nennt man seine Band inzwischen Success Will Write Apocalypse Across The Sky, kurz SWWAATS. Eine dieser Bands ist MOADM, was so viel heißt wie Memories Of A Dead Man, und die veröffentlichen ihr Debüt Beyond The Legend.
Aus Frankreich kommend spielen die Leute von Memories Of A Dead Man nach eigenen Angaben eine Mischung aus Metal, Rock und Post-Hardcore, was das allerdings sein soll, das ist mir noch nicht ganz klar. Auf jeden Fall ballert es ganz schön. Das liegt nicht so sehr an der Geschwindigkeit, die bei den Songs mehr im Midtempobereich liegt, sondern an den saftenden Gitarren. Der Sänger schreit sich schön die Stimmbänder kaputt und auch im cleanen Bereich kann er punkten. Jedoch rückt er in der Produktion für meinen Geschmack zu sehr hinter die Instrumente. Hier lässt sich auch sagen, dass die Produktion in Ordnung, jedoch nichts Außergewöhnliches ist. Stimmungstechnisch handelt es sich um eine Scheibe, die ein düsterer, melancholischer Hauch umweht, so dass man Beyond The Legend sehr gut an dunklen Herbsttagen hören kann. Das Manko der Songs - die alleine stehend durch die Bank weg schöne Stücke sind - ist, dass sie im Verbund zu eintönig, zu gleich und somit zu plätschernd daherkommen. Selbst wenn immer wieder gute Parts auftreten, bei denen das Gefühl sagt "Genauso muss man es an dieser Stelle machen", so kann die Scheibe in ihrer Gesamtheit doch nicht voll und ganz überzeugen.
Beyond The Legend ist kein schlechtes Album, wird aber sicher kein breites Publikum erobern. Sollte die Band aber an Vielseitigkeit gewinnen, so hat man von Memories Of A Dead Man nicht das letzte Mal gehört.
Alex
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