Review
Forgotten Tomb - Springtime Depression
Ja! Endlich wieder eine Band die ein völlig absurdes Genre für sich beansprucht: Depressive Dark Black Doom Metal. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, streicht einfach Dark und Doom und erhält eine absolut ausreichende Beschreibung des Forgotten Tomb Sounds.
Auf der mittlerweile dritten Veröffentlichung des einzigen Bandmitgliedes Herr Morbid (diesmal aber mit Ex-Shining Drummer Wedebrand als Session-Fellfolterer) dreht sich textlich alles um den guten alten Freitod, was auch musikalisch passend augestaltet wurde. Als Einflüsse werden Burzum, alte Katatonia und Dolorian angegeben. Die Songs entfalten eine düstere und selbstzerstörerische Atmosphäre, die sehr gut vom stimmlosen Gekrächze des Herrn Morbid bekräftigt wird. Bis auf "Daylight Obsession" und den akustischen Titeltrack sind alle Stücke eher langsam und schleppend gehalten, wer also bei Black Metal gleich an Marduk-sches Gebolze denkt wird hier wohl enttäuscht. Sowieso ist das einzige, was Forgotten Tomb mit Marduk und Konsorten gemein hat, die Abyss-Produktion, an der es nichts zu meckern gibt.
Trotz der im Grunde durchweg guten Lieder bleiben dennoch Kritikpunkte: Warum zur Hölle klaut ein Black Metaller ein Riff bei "Breaking the Law" (so geschehen bei "Subway Apathy")? Warum muss sich der Titelsong hinziehen wie ein lauwarmer Käse? Gut, ein bis zwei Minuten lang ist er ja noch recht nett anzuhören, aber alles was darüber geht ist zuviel, zumal es sich um ein akustisches Instrumental handelt.
Wer sich aber daran nicht stört, bekommt ein gutes Black Metal Album, das nicht nur Suizidale anspricht.
Erinc