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Last Mistake - Living Again

Last Mistake - Living Again
Stil: Melodic/Progressive Pop Rock
VÖ: 04. Mai 2009
Zeit: 42:50
Label: UK Division Records
Homepage: www.lastmistake.com

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Dafür dass es die italienische Band Last Mistake schon schlappe elf Jahre gibt, haben diese sich mal mächtig Zeit gelassen. 2003 wurde das erste Demo Fuoco und Ende 2004 das erweiterte zweite Demo Fuoco Vs. Terra herausgebracht. 2007 kam der offizielle selbstbetitelte Erstling endlich aus dem Quark und für den zweiten Longplayer, der mit Living Again betitelt ist, wurde dann nicht mehr ganz so viel Zeit verprasst.

Das Intro, welches auf den Titel "Escape" hört, beginnt schon mal recht aufgekratzt und hektisch und geht nahtlos über in den Heavy-Pop-Metal-Song "Living Again". Mit einer anderen Produktion und weniger Gitarren hätte der Titeltrack in den 1980ern durchaus seine Chance auf einen Hit gehabt. Vom Songaufbau gibt es nix zu meckern, das klingt schon ganz hörenswert und ordentlich, wenn auch nicht weltbewegend aber die näselnde und teilweise arg gequetschte Stimme von Alex Forlani wirkt wie ein Fremdkörper. Bei "Alive" versucht sich das Quintett an progressiven und elektronischen Klängen, die von rifflastigen Gitarren unterstützt werden, aber der bereits erwähnte Gesang wird auch nicht besser, wenn ein Vocoder zum Einsatz kommt. Außerdem sind die Töne, die gesungen werden sollen durchaus zu erraten aber warum der Gesang diese dann doch nicht trifft ist mir ein Rätsel. "Locked" ist abermals ein durchaus hörenswertes Lied, der Song knallt ganz gut rein und kann sich von der Musik her durchaus in der Nische Fates Warning/Queensryche einnisten, sogar der Gesang passt hier mal einigermaßen. Was die Herrn Musiker sich allerdings bei der Ballade "Time To Shine" gedacht haben, weiß der Geier. Soll das Journey sein? Oder Queen? Wenn ja, dann Thema verfehlt, setzen: sechs! So eine süßlich pappig verklebte Drögheit ist mir ja echt schon lang nicht mehr in die Ohren gekommen. Hallo wach? Das nachfolgende "Lady Time" ist wenigstens eine Spur besser, da ist mehr Dynamik dahinter und somit könnte der Song als prima Untermalung für eine Soap-Serie auf einem TV-Sender der Wahl dienen. So interessant der Einstieg von "I Will Live There" auch ist, mit zunehmender Dauer verliert sich der Song in den Untiefen des Easy Listenings, was sehr schade ist, denn eigentlich gehört der da nicht hin. Das Schlimmste habe ich bei "Your Song" befürchtet, doch Gott sei Dank ist die Angst den Elton John Klassiker verhunzt dargeboten zu bekommen nicht eingetroffen. Ganz im Gegenteil, von den bisherigen ruhigen Liedern ist dieses definitiv das Beste. Gutes Arrangement, viel Melancholie, ein Gefühl für schöne Melodien und dafür auch echt verhältnismäßig gut gesungen. Wieso ging das vorher nicht? "Push" klingt hingegen wie eine verhärtete Version eines Songs aus den Zeiten von vorgestern, die toupierte Dauerwelle wächst eh schon von ganz allein aber auch wenn das arg poppig und synthielastig erklingt, zählt dieses Lied noch zu den besseren. Einfach und eingängig trifft es wohl am besten. Dies kann auch auf "Fate" übertragen werden, da gibt es dann doch schlechtere Songs. Mit "The Silent Room" gibt es nochmals eine Ballade als Abschluss und auch diese ist hörenswert ausgefallen. Die spärliche Instrumentierung wird erst zum Schluss hin intensiver und auch bombastischer. Insgesamt ein ordentlicher Ausklang für das sehr klar produzierte Album.

Die spieltechnischen Fähigkeiten von Kosmo (Guitars), Adriano (Bass), Alex Brengola (Keyboards) und Davide Masella (Drums) sind mehr als passabel, das kann sich so schon hören und sehen lassen, doch in der Umsetzung hapert es an der Ausgewogenheit der verschiedenen Soundelemente. Mal progressiv, mal balladesk, mal härter, mal weichgespült, mal poppig oder vielleicht doch Metal? Es ist ja echt gutzuheißen, wenn eine Band verschiedene Bandbreiten drauf hat, das ist nicht das Thema, aber dann soll es auch harmonisch klingen und das tut es leider nicht. Es sind zwar schon gute Ansätze vorhanden, aber diese werden nicht konsequent zu Ende geführt und somit verlieren sich die Songs eher in der Abteilung Fahrstuhl oder Rolltreppe und würden wohl da nicht mal trotz der vorhandenen Hooklines auffallen. Sänger Alex Forlani trägt seinen Teil dazu auch bei, denn sein Gesangsstil ist definitiv gewöhnungsbedürftig und die Töne trifft er auch nicht so ganz sauber, das tut schon manchmal weh. Auffällig ist aber doch, dass ihm die ruhigeren Lieder wohl eher liegen als die schnelleren. Vielleicht sollte er doch noch mal eine Runde Gesangsunterricht nehmen. In jedem Fall werden es Last Mistake schwer haben Fuß zu fassen, außer sie legen beim nächsten Album noch mal mindestens zwei Schippen drauf!

Andi

3 von 6 Punkten

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