Review

Aus Louisville, Kentucky umschmeichelt mich gerade ein angenehmer Blues. Eine leichte Rocknote dabei, auch ein wenig Folk und Country, aber zentral steht immer der Blues. Und das ist gut so. Dadurch erhält die Musik eine gewisse Schwere, wie sie im Blues nun einmal beheimatet ist, aber eben auch ein ganz besonderes Feeling.

Der Sound erinnert mich beim Opener "Rambler" stark an Nummern von Mighty Sam McClain, nur das dessen Stimme fehlt. Die Stimme von Drew Perkins - er spielt auch Gitarre - bringt eine eigene Note ein, ist auch mehr im Country angesiedelt und nicht ganz so schwer und emotional wie die von Mighty Sam. Zusammen mit "Hurricane" Mike McLaughlin an der Gitarre, John Poole am Bass, Lamont "Phatbeat" Melson am Schlagzeug und Paul Nevitt am Klavier und der Orgel hat Drew ein sehr ordentliches Statement zu Beginn abgesetzt. Außer einer Demo haben Edgehill Avenue vor dieser Scheibe nichts produziert und so ist es um so höher anzurechnen, wie ordentlich und abwechslungsreich die Scheibe geschrieben und produziert ist.

Diese Scheibe ist nichts für all diejenigen, die es hart wollen. Es findet eher der daran Gefallen, der in Ruhe mit einem Whisky oder Bier in einer bequemen Position Musik genießen will. Entspannt und offen für die Klänge. "With These Hands" oder "Just Another Day" sind beides Tracks, die mehr Richtung Folk und Rock gehen, dabei aber eben nicht den Blues verlassen. So ein wenig muss man dabei auch an den guten Neil Young oder an Crazy Horse denken. Allen Instrumenten bietet sich der Platz, um sich zu präsentieren und sich auszutoben. So soll es sein. Und bei "Don't Come Round Here Anymore" ist dann auch noch der letzte Zusatz im Southern Rock gefunden, wenn sich Lynyrd Skynyrd unter die Vorbilder mischen.

Ein richtig schönes Stück Musik, ein sehr gutes Debüt. Die Jungs müssen nicht besser werden, sie müssen bleiben, wie sie sind und das wird bei dem Beginn nicht so leicht werden.

Anspieltipps: Rambler, Don't Come Round Here Anymore

Sophos

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