15 Headbänga online
Suche:
24.04.2024 Midnight
25.04.2024 Traveller
25.04.2024 Slash Feat. Myles Kennedy And The Conspirators
28.04.2024 Nanowar Of Steel
28.04.2024 Hell Boulevard
02.05.2024 Glenn Hughes
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Sinister

Interview:
Tracedawn

Live-Bericht:
Lord Belial

Video:
Kamelot
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Abigail's Ghost kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Abigail's Ghost - D_Letion

Abigail's Ghost - D_Letion
Stil: Alternative Art/Progressive Rock
VÖ: 23. Juni 2009
Zeit: 53:06
Label: Aesperus Music
Homepage: www.abigailsghost.com

buy, mail, print

Aus dem Süden (genauer gesagt aus New Orleans und Houma) des Pelican oder Bayou State - wie Louisiana noch bezeichnet wird - kommt das Quintett Abigail's Ghost. Dabei handelt es sich um eine recht junge Truppe, deren Mitglieder allesamt zwischen 21 und 28 Lenzen zählen. Dabei können Gitarrist Randy Paul LeBoeuf und Drummer John Patrick einen Abschluss am Berklee College in Boston vorweisen, welches ja bekanntlich schon andere höchst musikalische Zeitgenossen in das Musikbusiness gebracht hat. Ein Album hat das Quintett 2007 bereits veröffentlicht (Selling Insincerity), doch zwei Jahre später soll D_Letion (Streichung, Beseitigung oder Zerstörung) eine Standortüberprüfung durchführen.

Nach den ersten Durchgängen fallen unweigerlich Namen wie Porcupine Tree oder A Perfect Circle bzw. Tool in den Raum und recht viel weiter brechen Abigail's Ghost aus diesem Rahmen auch nicht aus. Die Songs sind teilweise spartanisch instrumentiert und auch recht atmosphärisch gehalten, wobei hin und wieder die Gitarren auch mal ordentlich rocken dürfen und das Gesamtgerüst in der alternativen oder in der metallischen Ecke steht. So wie zum Beispiel im Opener, der zugleich den Titeltrack darstellt. Gerade in jenem Song wummert der Bass auch ordentlich durch die Gegend und die Melodieführung ist sehr eingängig ausgefallen. Rhythmisch verspielter, sehr entspannt und melodisch ertönt "Black Lace" aus den Boxen, und da die Komplexität nicht zwangsweise im Mittelpunkt steht, weiß auch dieser Track zu gefallen. "Annie Enemy" (längster und auch vertracktester Track auf der Scheibe), "Romantique Life" und "Plastik Soul" schielen gerade wegen des Wechsels zwischen harten Riffs und ruhigen Parts etwas mehr in die Tool-Richtung. Im letzt genannten Song klingt der Gesang von Frontmann Joshua Theriot allerdings etwas gedämpft und auch gequält, wodurch eine etwas arg unterkühlte und klinische Atmosphäre entsteht. Nicht, dass die elf Lieder allesamt vor farbenfrohem Leben blühen, aber das passt dann eher zu den ruhigeren bzw. halbballadesken Stücken wie "Cinder Ten" (erst mit schöner träumerischer und melancholischer Stimmung, die dann vom recht heftigen Instrumentengewitter gestoppt wird), "Gemini Man" (wird allerdings gen Schluss hin auch schneller und dynamischer), "Sneak Peek" (reinrassige Ballade), "Visceral" (gute Laut-/Leisedynamiken und schönes Klavierspiel), "Easy A" (beginnt abermals sehr ruhig und endet epischer mit starker Instrumentierung) und "Grave Concerns" (auf der Akustikgitarre vorgetragenes kurzes, atmosphärisches Stück). Vom Spielerischen her haben Abigail's Ghost echt was drauf und der helle und klare Gesang des Frontmannes passt gut zu den Liedern.

Das größte Problem auf D_Letion ist allerdings, dass einige Songs einen zu ähnlichen Aufbau haben und dazu noch die richtig packenden bzw. zwingenden Melodien fehlen. Dass das wiederum geht, zeigen die besten Songs auf der Scheibe ("D_Letion", "Black Lace", "Cinder Ten", "Sneak Peek" und "Grave Concerns"). Für den einen oder anderen Hörer mag sich trotz der durchaus vorhandenen Abwechslung sehr schnell so etwas wie Monotonie einschleichen, aber dennoch ist herauszuhören, dass die US-Amerikaner genügend Potential besitzen. Die Energie in den Songs und die Ideen sind auch vorhanden, aber der Mut etwas mehr aus sich herauszukommen und somit die Lieder konsequenter, punktueller und den Gesamteindruck insgesamt homogener zu machen, ist noch nicht so ganz ausgeprägt. Da aber die Songs einzeln betrachtet alles andere als schlecht sind und die B-Note (sprich Produktion und Aufmachung) eh im Plusbereich liegt, gibt es für dieses atmosphärische (und stimmungsabhängige) Alternative Art/Progressive Rock-Werk dann letztendlich doch vier verdiente Punkte.

Andi

4 von 6 Punkten

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews
Nächstes Review: Eureka - Shackleton's Voyage
Vorheriges Review: Neurothing - Murder Book

© www.heavyhardes.de