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Heartlyne - No Retreat No Surrender

Heartlyne - No Retreat No Surrender
Stil: Melodic Hard Rock
VÖ: 03. Juni 2009
Zeit: 51:25
Label: Yesterrock
Homepage: -

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Wie die meisten Märchen müsste eigentlich auch dieses Review mit den Worten "Es war einmal..." beginnen, denn hinter Heartlyne verbergen sich keine Geringeren als Sänger Tommy Heart (Soul Doctor, Fair Warning, Zeno) und Gitarrist Chris Lyne (Soul Doctor), die unter diesem Namen vor 23 Jahren firmierten. Ja, 1986, das Jahr des finalen Countdowns, doch da ging es erst überhaupt richtig los für die Berliner Truppe, zu denen seinerzeit noch Gitarrist Claus Johannsohn (Double Action), Bassist Jogy Rautenberg (Soul Doctor, Ex-Skew Siskin), Keyboarder Alexander Strauch (Ex-She's China) und Drummer Karsten "K.K." Krause zählten. Doch leider kam es nicht zu einer Veröffentlichung von No Retreat No Surrender, so dass sich das Label Yesterrock der Bänder annahm und sie nun ohne großartige Veränderung auf den Markt bringt.

Soll heißen die Songs befinden sich durch die Bank zwar auf Demoniveau, was man allerdings vielleicht höchstens in der Produktion heraushört. Denn was die Arrangements, das Zusammenspiel und den Gesang betrifft, hat sich das Sextett schon damals auf ordentlichem Level bewegt. Umso unverständlicher deshalb auch die Tatsache, dass die Scheibe nicht veröffentlicht wurde. Das belegen gerade dann auch solche Lieder wie der Opener "Starlight" (ist als Bonus sogar noch in einer etwas veränderten Version auf dem Album enthalten), bei dem man unweigerlich zu mitwippen anfängt und man beim zweiten Durchgang auch durchaus in der Lage ist mitzusingen. Auch der anschließende Titeltrack kann mit seiner basslastigen und somit groovigen Ausrichtung überzeugen, der Refrain beißt sich gut fest und erinnert an skandinavische Bands wie Treat oder Fate. Mit "Victims Of Your Love" schlagen Heartlyne etwas verspieltere Töne an und betten diese in ein etwas pompöseres Gewand. Die für damalige Verhältnisse obligatorischen Keyboards dürfen das relativ flotte "Broken Promises" dominieren und gleichzeitig gute Laune verbreiten. Bei "Strike An Arrow" entflammen sich die Kerzen schon von selbst, so romantisch beginnt das Lied, doch zum Refrain wird es dann mal kurzzeitig eine Bombastballade, nicht wirklich schlecht, aber für meine Verhältnisse dann doch ein bis zwei Spuren zu schmalzig. Wie immer Geschmackssache. Das recht einfach gestrickte "Change (All Over The World)" ist solider und eingängiger AOR geworden, während "Sacred Heart" nach einem atmosphärischen Beginn schön an Fahrt aufnimmt und letztendlich wirklich gut rockt. "Stay With Me" überzeugt mit seinem prägnanten Refrain, in den Strophen werden die Instrumente zwar etwas zurückgehalten, aber das wirkt sich gut auf die Dynamik aus. Dass es wieder bombastischer und auch eindringlicher geht, beweist das abwechslungsreiche "Empty Eyes". Die schrillen Keyboards sind vielleicht nicht jedermanns Sache, aber das ändert nix daran, dass der Song echt gut ist. Auch nicht so ganz überzeugen kann mich "Don't Walk Away", was vielleicht auch an der Länge des Songs liegt. Die erste Minute des Sechseinhalbminüters hätten sich Heartlyne locker schenken können und gen Ende hin wird das Anfangsthema wieder aufgenommen. Sicher ist die Melodieführung eingängig, aber durch das permanente Wiederholen von Text und Keyboardmelodie auch gewissermaßen nervig. Allerdings muss ich gestehen, dass der Rest vom Lied schon in Ordnung geht und sogar eher so wie melodischer Hard Rock klingen soll.

Es mag durchaus sein, dass die Aufnahmen nicht mit denen aus der heutigen Zeit mithalten können, aber das ist wohl auch nicht die Intention. Ganz im Gegenteil, es ist schön zu hören, dass ein Großteil der heutigen Seelendoktoren damals schon tolle und zeitlose Songs am Start hatten bzw. jetzt wieder haben. Die Balance zwischen Melodie, Bombast, Eingängigkeit, Emotionen und auch Härte wurde gut getroffen und wird gekrönt von dem schon seinerzeit guten Gesang von Tommy Heart. Er sang zwar damals etwas höher und auch viel heller als heutzutage, aber dennoch passt die Stimme perfekt zu den Songs. AOR-Fans, Melodic Rockern und Fans von oben erwähnten Bands ist No Retreat No Surrender somit wärmstens zu empfehlen. Ingesamt eine interessante und hörenswerte Scheibe, die ihre Aufmerksamkeit verdient hat.

Andi

4 von 6 Punkten

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